Ölpreis

Im vergangenen Jahr ist der Ölpreis in den USA infolge einer Förderausweitung durch die Opec stark gefallen. Dies sorgte für einen Abschwung der US-amerikanischen Ölindustrie. Betroffen waren vor allem Ölmultis wie ExxonMobil und Chevron. Im Jahr 2018 könnte die Ölindustrie nun wieder einen Umsatzanstieg verzeichnen. Seit Jahresbeginn steigt der Ölpreis in den USA weiter an.

Ölpreis erreicht Dreijahreshoch

Geldanleger in Öl zeigen sich in den USA optimistisch. Der Ölpreis ist so hoch, wie seit 2014 nicht mehr. Am Mittwoch stieg der Preis für ein Barrel, umgerechnet 159 Liter, um 50 Cent auf 63,46 US-Dollar. Zeitweise erreichte er einen Höchstwert von 63,53 Dollar. Konkret handelt es sich um die Sorte West Texas Intermediate (WTI). Ebenso stieg der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee. Ein Barrel kostet 69,26 Dollar und erreicht sein Maximum in zweieinhalb Jahren.

Engpässe in Lagerbeständen sind Grund für Ölpreis Anstieg

Hintergrund der Preissteigerung ist ein unerwartet starker Rückgang der US-Lagerbestände. Der Anlageberater und Analyst William O'Laughlin gibt an, dass die US-Lagerdaten bei der Preissteigerung einen wichtigen Faktor spielen. Hinzu kommt die Förderbremse wichtiger Export-Staaten, die den Ölpreis bewusst steigern möchten.

Ölpreis: Anhaltende Preissteigerung möglich?

Vor kurzem haben sich die Opec-Länder mit Russland auf eine Förderkürzung geeinigt. Gleichzeitig wird die Nachfrage weiter anhalten. Damit ist mit einer bleibenden Preissteigerung zu rechnen. Byron Wien ist Vizechef der Vermögensverwaltung der Investmentfirma Blackstone und rechnet mit einer mittelfristigen Preissteigerung auf über 80 Dollar pro Barrel.

Comeback der Ölindustrie

Ölmultis wie Exxon und Chevron erhoffen sich von der Preissteigerung einen Aufschwung. Nach aktuellen Geschäftsberichten produzierte Exxon 3,9 Millionen Barrel Rohöl pro Tag, während Chevron eine Förderung von 2,7 Millionen Barrel Rohöl verzeichnet. Mit dem steigenden Ölpreis können sich die Bilanzen verbessern. Geldanleger rechnen mit einem Gewinnsprung von 175 Prozent. Eine optimistische Erwartungshaltung macht sich bereits auf dem Finanzmarkt bemerkbar. So haben Finanzwetten in den letzten Tagen ein Rekordniveau erreicht.

Kurz- und langfristige Ölpreis Entwicklung

Makroökonomisch wird der Ölpreis hauptsächlich von der Opec beeinflusst. Sie bestimmt die Fördermenge und setzt ausgehend vom Angebot ein stabiles Preisgleichgewicht. Nach einer anhaltenden Billigförderung im Jahr 2017 soll eine Förderbremse den Ölpreis kurz- und mittelfristig wieder anheben. Geldanleger zweifeln allerdings, ob die Opec die Förderbremse auf lange Sicht beibehalten kann. Jeff Currie, Rohstoffanalyst der Goldman Sachs geht davon aus, dass die Förderkürzung von 1,8 Millionen Barrel Öl pro Tag bald wieder aufgehoben wird. Er erwartet, dass es bereits im Juli zu einer Produktionssteigerung kommen wird und der Ölpreis zu fallen beginnt.


Quellen:

Handelsblatt.com: Ölpreis auf Drei-Jahres-Hoch »