Investmentfonds haben gemeinhin nicht den besten Ruf. Oft werden sie mit den Hedgefonds gleichgesetzt und als 'Heuschrecken' bezeichnet, die für einen möglichst hohen Gewinn alles tun würden.

Tatsächlich ist dies aber nicht wahr. Wer sein Geld in den richtigen Fonds investiert, kann nicht nur eine hohe Rendite erzielen, sondern zugleich auch eine verhältnismäßig sichere Geldanlage tätigen.

Dazu muss man allerdings clever sein und die wichtigsten Fakten über Investmentfonds kennen.

Was sind Investmentfonds? - Eine Definition

Investmentfonds

Ein solcher Fonds wird von einer Kapitalgesellschaft aufgelegt. Diese bildet ein Sondervermögen, das sich aus dem Geld der Anleger zusammensetzt. Jenes wird so eingesetzt, dass es zu Gewinnen führt. Dabei sagt der Name Investmentfonds noch nichts darüber aus, wie und wo das Geld tatsächlich angelegt wird. Typisch investiert wird in:

Gute Fonds diversifizieren ihre Anlage. Dies bedeutet, sie investieren beispielsweise nicht nur in eine Wertpapierart, sondern streuen breit, um auf diese Weise das Verlustrisiko zu minimieren.

Welche Vorteile bieten Geldanlagen in Investmentfonds?

Wer sein Geld einem solchen Fonds anvertraut, darf sich über verschiedene Vorteile freuen:

  • Hohe Renditen sind möglich: Fonds, die in der Vergangenheit in Immobilien investiert haben, zahlten beispielsweise mehr als sechs Prozent aus.
  • Das Sondervermögen ist rechtlich getrennt von der Kapitalgesellschaft und bleibt im Besitz der Anleger. Geht die Kapitalgesellschaft pleite, besteht so kein Risiko, dass das Geld der
    Insolvenzmasse des Hauses zufällt.
  • Die Anlage ist relativ sicher, da durch die Diversifizierung der Investments eine Risikoreduktion betrieben wird.
  • Es besteht eine hohe Liquidität: Zumeist sind die Fondsanteile frei handelbar oder können wenigstens zum Abnahmepreis an die Fondsgesellschaft zurück verkauft werden.
  • Wenig eigener Aufwand: Alle An- und Verkäufe sowie die Auszahlungen übernimmt die Gesellschaft.
  • Flexibe Investmentchancen: Fondsgesellschaften bieten Sparpläne, Einmalzahlungen und unregelmäßige Einkäufe an.

Welche Nachteile nimmt man mit Geldanlagen in Investmentfonds in Kauf?

Natürlich gibt es eine Kehrseite der Medaille. Über diese Nachteile sollte man Bescheid wissen:

  • Die Zahl der Fonds ist riesig. Den richtigen zu finden, verlangt Recherchearbeit oder viel Vertrauen in den Rat von Experten.
  • Es besteht ein Verlustrisiko. Eine 100-prozentige Sicherheit ist nicht gegeben.
  • Das Image der Fonds ist sehr schlecht, einige sind in langwierige Rechtsstreits wegen unethischer Anlagen verwickelt.
  • Investmentfonds können ihre Stärken praktisch nur in steigenden Märkten umsetzen. Ist das Marktklima negativ, können sie kaum Renditen erwirtschaften.
  • Investmenfonds unterliegen einem langwierigen Genehmigungsprozess, der wertvolle Zeit in Anspruch nimmt.

Investmentfonds: Steuerreform ab 2018

Die Besteuerung von Erträgen aus Investmentfonds wird über das Investmentsteuergesetz (InvStG) geregelt.

Bis zum Jahr 2017 waren inländische Investmentfondsunternehmen von der Versteuerung ihrer Erträge befreit. Die Besteuerung erfolgte erst vom Anleger. Um das Steuersystem zu vereinfachen, wurde ab 1.Januar 2018 das Gesetz zur Reform der Investmentbesteuerung verabschiedet (InvStRefG). Diese Reform dient außerdem der Gleichstellung deutscher Fonds an ausländische Gesellschaften.

Der Fondsanbieter (beispielsweise die Depotbank) besteuert:

  • Einkünfte aus inländischen Quellen: Belastung mit Körperschaftssteuer 15 % (bei Immobilienerträgen zuzüglich Solidaritätszuschlag)

Der Anleger zahlt Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % (zzgl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) für:

  • Ausschüttungen (Dividende)
  • Gewinne aus dem Verkauf der Anteile (abzüglich einer sogenannten Vorabpauschale (§18 InvStG)

Die Steuern werden von der Depotbank automatisch berechnet sowie eingezogen.

  • Die Beantragung eines Freistellungsauftrags bei der Depotbank verhindert, dass bis zum Sparerpauschalbetrag Kapital versteuert wird.

Steuererleichterung bei Investmentfonds für den Privatanleger

Da deutsche Investmentfonds nach der Reform nun vergleichsweise weniger hohe Erträge (nach Abzug der Steuer) an den Anleger ausschütten, hat der Gesetzgeber „Teilfreistellungen“ für die Besteuerung aller Erträge je nach Art des Fonds vorgeschrieben:

Art des FondsMischfonds (mind. 25 % Anlage in Aktien)Aktienfonds (mind. 51 % Anlage in Aktien)ImmobilienfondsImmobilienfonds mit Auslandsschwerpunkt
Steuerfreier Anteil15 %30 %60 %80 %

Quellen

Bundesministerium der Finanzen: Reform der Investmentbesteuerung »