Value Fonds - Investmentfonds für unterbewertete Unternehmen

An den Börsen der Welt werden unzählige und unterschiedlichste Werte gehandelt. Aktien, Rohstoffe, Währungen, Technologien und vieles mehr kann von Anlegern gekauft oder verkauft werden. Dabei gibt es große und umsatzstarke Konzerne, aber auch Unternehmen, die von Analysten unterbewertet sind. Das bedeutet, dass ihre Aktien, im Vergleich zu denen anderer Unternehmen, zu niedrig bewertet sind. Auf solche unterbewerteten Unternehmen haben sich die so genannten Value Fonds spezialisiert.
Value Fonds und wie sie arbeiten
Investmentfonds, die als Value Fonds aufgestellt sind, bedienen sich einer bestimmten Strategie, um ihren Investoren eine gute Rendite zu verschaffen. Meist werden solche Value Fonds als konservativ agierend angesehen, da sie ihre Entscheidungen hauptsächlich auf vorliegende Fundamentaldaten stützen. Diese Strategie stellt zunächst folgende Fragen:
- Wie ist die Bewertung eines Unternehmens durch die Analysten?
- Wie bewertet der eigene Fondsmanager das Unternehmen?
Der Fonds erwirbt dann Anteilsscheine eines Unternehmens, sobald seine Börsennotierung unterhalb der Bewertung des eigenen Fondsmanagers liegt. Erreicht der Börsenwert irgendwann den vom Fondsmanager ermittelten Wert, werden die Anteile wieder veräußert.
Aufgrund welcher Daten entscheiden Value Fonds?
Zu den wichtigsten Bewertungskriterien eines Unternehmens zählen für Value Fonds:
- Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV = Verhältnis von Aktienkurs zu Aktiengewinn)
- Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV = Verhältnis von Aktienkurs zu Buchwert)
- Dividendenrendite (Verzinsung des Eigenkapitals je Aktie)
Die drei Kriterien sind so genannte Fundamentaldaten eines jeden, an der Börse notierten Unternehmens. Sie können einem Value Fonds relativ zuverlässige Informationen zur finanziellen Situation des Unternehmens geben, weil sie reale Werte abbilden. Deshalb stellen die Werte auch keine Spekulation in die zukünftige Entwicklung dar.
Value Fonds für sicherheitsorientierte Investoren
Über lange Zeit galten vor allem Wachstums-Aktien als beste Anlageform. Inzwischen haben sich die Meinungen verschoben. Bedingt durch die weit verbreitete Unsicherheit an den Börsen wird wieder verstärkt auf relativ risikolose und zugleich renditestarke Value Fonds gesetzt.
- Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen nehmen viele Fondsmanager solche Unternehmen in ihr Portfolio auf, um den Investoren größtmögliche Stabilität zu garantieren.
Obwohl auch solche Unternehmen von Krisen betroffen sind, hat sich erwiesen, dass ihre Kurse nicht so sehr schwanken, wie die von Wachstumsunternehmen. Deshalb nehmen viele Fondsmanager sie in ihren Bestand auf. Beispiele für solche Fonds sind unter anderen:
- Global Value Portfolio
- North American Value Fund
- Focused Value Portfolio A
- Templeton Growth Fund, Inc. A
- Deutsche Invest I European Value LC
Weltweit gelten Value Fonds als Investition mit großen Erfolgsaussichten. Vor allem ihre wertorientierte Anlagestrategie macht sie in unsicheren Zeiten für viele verunsicherte Anleger attraktiv.
Quellen
Prof. Dr. Otte, Max / Castner, Jens: Erfolgreiches Value-Investieren: Geniale Investmentstrategien in Zeiten globaler Veränderungen
Nolte, Diana: Hedge-Fonds im Portfolio von Privatinvestoren: Konsequenzen für die Anlageberatung
Postert, Andreas: Der Anlagestil deutscher Aktienfonds: Eine portfoliobasierte Analyse mittels style-identifizierender Fundamentalfaktoren
Kommer, Gerd: Weltweit investieren mit Fonds: wie Sie Ihre Gewinne erhöhen und Ihr Risiko senken können