Laufzeitfonds sind Investmentfonds, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, die wiederum auf die Fälligkeit des Fonds hin ausgerichtet sind.

Der Fonds selbst besitzt nur eine bestimmte Laufzeit. Nach dieser Laufzeit wird der gesamte Fonds aufgelöst. Das Vermögen wird dann an die Anteilsinhaber zurückgezahlt.

  • Die Laufzeiten von Laufzeitfonds betragen für gewöhnlich zwischen zwei und acht Jahren. Die Anleger können natürlich auch vor dem Ablauf der Laufzeit aussteigen. Dann müssen sie allerdings ihre Anteilsscheine auf dem freien Markt verkaufen. Ähnlich wie bei geschlossenen Fonds und einem großen Teil der Garantiefonds ist der Einstieg nur in einer kurzen Zeitspanne, während der Zeichnungsfrist möglich.

Laufzeitfonds: Einstieg nur während Zeichnungsfrist

laufzeitfonds

Das die Zeitspanne für den Einstieg in einen Laufzeitfonds relativ kurz ist, ist dem Umstand geschuldet, dass die Fondsmanager während der Zeichnungsfrist die festverzinslichen Papiere zu aktuellen Marktpreisen einkaufen müssen, die während der gesamten Laufzeit beibehalten werden.

Daher schließen die Manager den Fonds, wenn die Marktzinsen sinken, weil sie andernfalls die Rendite nicht aufrechterhalten könnten.

  • Nach dem Abschluss der Zeichnungsfrist können Anteile des Laufzeitfonds zwar nicht mehr bei der Fondsgesellschaft, jedoch noch auf dem freien Markt erworben werden.

Rentenlaufzeitfonds und Aktienlaufzeitfonds

Laufzeitfonds werden auch als Zielvorgabefonds bezeichnet, denn ihnen ist der Fälligkeitszeitpunkt als Ziel vorgegeben. Gerne wird beispielsweise das Laufzeitende zum Rentenbeginn gelegt. Man unterscheidet auch zwischen Rentenlaufzeitfonds und Aktienlaufzeitfonds.

Laufzeitfonds – Merkmale, Möglichkeiten und Risiken

Laufzeitfonds zeichnen sich durch bestimmte Merkmale, Vor- und Nachteile aus:

  • Es sind feste Laufzeiten vorgegeben.
  • Es wird eine Risikoverringerung zum Ende der Laufzeit angestrebt - beipielsweise durch Umschichten in wertsichere Anleihen.
  • Aktien-Laufzeitfonds können auch mit einer Garantie versehen werden. Diese garantiert dem Anleger zum Ende der Laufzeit die Rückzahlung des eingezahlten Kapitals. Die Fondsmanager haben allerdings abhängig von den genauen Fondsbedingungen die Möglichkeit, einen Teil der erzielten Kursgewinne einzubehalten.
  • Bei Gefahr von Verwässerung des Anlageziels kann die Ausgabe von neuen Fondsanteilen eingestellt werden.
  • Die Auflösung des Fonds zum festgelegten Termin kann in eine Phase fallen, in der man steigende Erträge erwarten kann.

Anlagestrategie von Laufzeitfonds

Laufzeitfonds können mit unterschiedlicher Strategie gemanagt werden. Grundsätzlich sind natürlich stabile Erträge ohne große Schwankungen über die gesamte Laufzeit das Ziel. Die Fondsmanager optimieren diese Strategie durch immer modernere Konzepte.

Während frühere Fonds dieser Art hauptsächlich in europäische Unternehmensanleihen investierten, so wenden sich Investoren nun auch Finanzanlagen außerhalb Europas zu, die höhere Rendite versprechen.

Der Trend geht auch hin zu risikoreicheren innovativeren Anleihen, beispielsweise Hochzinsanleihen, Futures oder ausgewählten Anleihen aus Schwellenländern. Wird der Fonds aktiv gemanagt und gemäß Marktveränderung umgeschichtet, kann dennoch über die gesamte Laufzeit stabile Rendite gesichert und Risiken minimiert werden. Dies entspricht der sogenannten Multi-Asset Strategie.

  • Multi-Asset Strategie (asset = engl. Anlage) bedeutet Multi-Anlagen-Strategie.

Laufzeitfonds als klassische Mischfonds oder Multi-Asset-Fonds

Meist setzen Laufzeitfonds als sogenannte gemischte Fonds / Mischfonds auf die Streuung des Risikos. Zwar könnten Anlagen einer einzelnen Assetklasse für sich allein gesehen höhere Rendite erzielen, so lässt sich aber durch die Diversifikation der Wertpapiere das Verlustpotenzial deutlich reduzieren.

Der klassische Mischfonds unterscheidet sich damit von der modernen Variante mit Multi-Asset Strategie:

Art des Laufzeitfondsklassischer MischfondsMulti-Asset-Fonds
MerkmalAnlage in verschiedenen Anlageklassen (meist Aktien, Rentenpapieren)Anlage nicht nur in verschiedenen Anlageklassen, sondern auch in zusätzliche Derivate
RisikostrategieEher konservatives Riskomanagementquanitative Risikomanagementsysteme zum optimalen Mix an Anlagen

Quellen

Gay, Giovanni / Bauermeister, Anja: Anlagelösungen für veränderte Kundenbedürfnisse in Zeiten dynamischer Finanzmärkte »
GBI Genios: Thema Kapitalmärkte, Banken, Immobilien »