Für Investoren wurden von den Banken über viele Jahrzehnte hinweg die unterschiedlichsten Anlageformen geschaffen, um jedem Anlage-Typ und jeder Anlagestrategie gerecht werden zu können. Investitionen in Investmentfonds zählen dabei zu den attraktivsten Finanzgeschäften, da sie höhere Renditen versprechen, als beispielsweise ein Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto.

Natürlich bergen solche Investments immer auch Risiken für den Anleger. Eine mögliche Anlageform stellen Trading Fonds dar.

Trading Fonds - Definition

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Unter einem Trading Fonds, der auch als Net Fonds bzw. No-load Fonds bezeichnet wird, ist ein Investmentfonds zu verstehen, der vom Anleger keinen Ausgabeaufschlag beim Einstieg verlangt. Dies unterscheidet Tradings Fonds von klassischen Investmentfonds. Allerdings entstehen bei dieser Anlageform monatliche Kosten in Form von so genannten laufenden Kosten (Personalkosten, Verwaltungsgebühren). Vergleicht man diese mit dem Ausgabeaufschlag normaler Fonds, so liegen sie höher. Vor einer Investition lohnt es sich daher, sich über die Höhe dieser Gebühren genau zu informieren.

  • Mit dem Begriff Ausgabeaufschlag wird in der Regel die Differenz zwischen Ausgabepreis und Rücknahmepreis beschrieben. Er kann bis zu 5 Prozent der investierten Summe betragen und soll die Kosten für das Auflegen des Fonds sowie für Beratungstätigkeiten decken.

Welches Risiko besteht bei Trading Fonds?

Es gibt prinzipiell keine risikolose Geldanlage. Das gilt für Fonds allgemein und auch für Trading Fonds sowie jede Form von Finanzgeschäften. Solche Fonds sind normalerweise breit aufgestellt, haben also viele unterschiedliche Werte aus verschiedenen Branchen in ihrem Bestand. Diese Bandbreite mindert in der Regel das Verlustrisiko deutlich. Dennoch sollten Sie vor einer Investition folgende Aspekte genau überlegen:

  • Habe ich das zu investierende Geld wirklich übrig?
  • Brauche ich das Geld vielleicht für wichtige Anschaffungen?
  • Habe ich mich über die Risiken eines Investments gut informiert?
  • Kann ich das Risiko eingehen, das Geld zu verlieren?

Sie sollten Ihr Geld wirklich nur dann in einen Trading Fonds investieren, wenn Sie es tatsächlich ohne Probleme entbehren können. Eine Regel besagt, dass man nie Geld in Aktien oder Investmentfonds investieren sollte, das man eigentlich für seinen Lebensunterhalt bzw. wichtige Investitionen im Alltag benötigt.

Für wen ist ein Trading Fonds geeignet?

Da die größere Belastung durch monatlich anfallende, laufende Kosten bei einem Trading Fonds erst spürbar wird, wenn Sie die Anteile für einen längeren Zeitraum besitzen, ist diese Anlageform vor allem für Anleger geeignet, die ihr Kapital kurzfristig investieren wollen. Die anfallenden, im Vergleich zu klassischen Fonds, niedrigen Kosten innerhalb der ersten Jahre geben hier den Ausschlag. Ein Trading Fonds lohnt sich also nicht für langfristig denkende Investoren, für sie gibt es bessere Alternativen.


Quellen

Reinfried, Michael: Investmentfonds: Die Besteuerung beim Anteilsinhaber und die Aussichten auf einem Euromarkt
Kommer, Gerd: Weltweit investieren mit Fonds: wie Sie Ihre Gewinne erhöhen und Ihr Risiko senken können
Clemenz, Gerhard: Das 1x1 der Geldanlage: warum Sparbücher nichts zum Lesen sind und Genussscheine ungeniessbar sein können
Leser, Hartmut / Rudolf, Markus: Handbuch Institutionelles Asset Management