Ausschüttende Fonds sind Investmentfonds, die ihre erzielten Gewinne meistens einmal im Jahr an die Anteilseigner ausschütten. Am Tag der Ausschüttung wird der Ausschüttungsbetrag dem Vermögen des Investmentfonds entnommen.

Eine Ausschüttung bewirkt also einen Rückgang des Fondpreises. Über die Ausschüttung kann der Anteilseigner frei verfügen. Er kann mit der Ausschüttung beispielsweise auch in andere Projekte investieren.

Ordentliche und außerordentliche Erträge bei ausschüttenden Fonds

Bei der Ausschüttung werden die Erträge folgendermaßen unterschieden:

ordentliche Erträgeaußerordentliche Erträge
Erträge fallen durch Dividenden und Zinszahlungen sowie Mieteinnahmen anGewinne, die durch den Verkauf von Wertpapieren oder Grundstücken anfallen
ordentliche Erträge müssen ausgeschüttet werdenaußerordentliche Erträge können ausgeschüttet werden

Ausschüttende Fonds – profitabel für sicherheitsorientierte Anleger

ausschuettende-fonds

Ausschüttende Fonds bieten den Anlegern ein planbares Zusatzeinkommen. Anleger investieren ihr Vermögen in einen Fonds und werden dafür regelmäßig mit Auszahlungen bedacht. Das Grundkapital der Anleger bleibt dabei aber immer erhalten. Geeignet sind dafür Portfolios, die in Dividenden-Titel und Anleihen mit hohen Kupons investieren. Immer mehr Fondsgesellschaften bieten Portfolios auch für Privatanleger an, die eine feste Ausschüttung versprechen.

  • Investoren, die regelmäßig über einen Teil aus ihrem Vermögen verfügen wollen, können ausschüttende Fonds nutzen, ohne die Substanz ihres Vermögens zu schmälern. Ausschüttende Fonds eignen sich deshalb hervorragend für sicherheitsorientierte Anleger, die sich im Rentenalter zusätzliches Einkommen ermöglichen wollen. Ebenso sind die festen Ausschüttungen ein hervorragender Ausbildungszuschuss oder eine Unterstützung der Lebenshaltungskosten der Privatanleger.

Welche Nachteile haben ausschüttende Fonds?

Langfristig orientierte Anleger sollten ein paar Punkte bedenken. Bei der thesaurierenden Form werden von der Ausschüttung weitere Investmentfonds-Anteile gekauft. Das Geld bleibt also im Fonds und das Vermögen wächst dank des Zinseszins-Effekts. Ausschüttende Fonds besitzen diesen Vorteil leider nicht. Ausschüttende Fonds besitzen folgende Nachteile, beispielsweise:

  • Rendite-Katalysator fehlt
  • Märkte sind nicht leicht vorhersagbar
  • Unternehmen wollen sich nicht genau festlegen
  • die feste Ausschüttung muss irgendwoher kommen
  • Initiatoren gehen davon aus, dass die Auszahlungen aus den Erwirtschaftungen zwischen den einzelnen Ausschüttungsterminen geleistet werden
  • bei einem gewinnbringenden Markt ist das kein Problem
  • bei einem schwächeren Markt allerdings muss auf die Substanz des Investmentfonds zurückgegriffen werden, damit das Versprechen einer konstanten Ausschüttung eingehalten werden kann
  • die feste Ausschüttung in schwachen Jahren geht zu Lasten der Fondssubstanz
  • Fondsmanager müssen dann in schwachen Jahren Wertpapiere verkaufen - auch bei ungünstigem Marktumfeld
  • bei Aufwärtsgang des Marktes fehlt den Fonds die Substanz
  • Anleger müssen ungewisse Risiken eingehen.


Quellen

Oberdorfer, Rudi: Ethisch-nachhaltige Investments: Performancemessung "grüner" Fonds
Uttendorfer, Jürgen: Aktienfonds-eine Anlagevariante für das breite Publikum
Raab, Wolfgang: Grundlagen des Investmentfondsgeschäftes
Dehling, Martin: Aktiv versus passiv gemanagte Fonds: Ein qualitativer und quantitativer Vergleich beider Managementformen