Dividenden sind Gewinnausschüttungen, die beispielsweise Aktionäre erhalten. Der auszuschüttende Betrag, wie die Dividende im Gesetz bezeichnet wird, beschränkt sich jedoch nicht nur auf Aktionäre. Derartige Beteiligungen erhalten auch:

  • Mitglieder von Genossenschaften
  • Investoren in Fonds
  • Gesellschafter von GmbHs - allerdings wird hier nicht von Dividenden gesprochen

Wie werden Dividenden ausgezahlt?

Eine Dividende wird pro Anteilsschein ausgezahlt. Wer eine Aktie besitzt, bekommt beispielsweise pro entsprechendem Wertpapier einen Betrag von X Euro ausgezahlt.

Die Auszahlung findet einmal jährlich statt. In der Regel ist hierfür der Tag nach der Hauptversammlung der Firma oder der Genossenschaft vorgesehen. Das Geld wird anschließend einfach überwiesen.

Auf der Hauptversammlung geben die Aktionäre grünes Licht für die Höhe der Dividenden, die vom Vorstand vorgeschlagen wird. Handelt es sich um eine GmbH oder um einen Investmentfonds, ist die Höhe der Gewinnausschüttung zumeist schon vertraglich fixiert. Hier wird dann von X Prozent gesprochen.

Warum werden Dividenden gezahlt?

Hierfür gibt es zwei Gründe:

  • Als Belohnung für die Investoren,
  • als Motivation, die Aktie zu kaufen oder zu halten.

Die Gründe drücken etwas verklausuliert zwei andere Prozesse aus: Eine Firma benötigt erstens Kapital bzw. kann sich keinen Abfluss von entsprechenden Geldmitteln leisten und schüttet deshalb eine Dividende als Anreiz aus.

Zweitens: Der Aktienkurs von einem überaus erfolgreichen Unternehmen ist konstant so hoch, dass die Gefahr von Abverkäufen besteht, weil die Inhaber der Wertpapiere keine weiteren Kursgewinne erwarten dürfen. Die Dividende gleicht in diesem Fall die nicht mehr möglichen Kursgewinne aus.

Wer kann eine Dividende bekommen?

Dividendenberechtigt sind alle Personen, die durch einen eigenen finanziellen Einsatz zur Erwirtschaftung des Gewinns beigetragen haben.

Als Beispiel: Wer Aktien kauft, ermöglicht es dem Konzern, mit dem Kaufpreis Mitarbeiter zu bezahlen oder Produktionsketten zu finanzieren.

Mitglieder von Genossenschaften müssen Anteile erwerben, wobei die bezahlten Gelder vergleichbar eingesetzt werden.

Wie werden Dividenden versteuert?

Jede Dividende unterliegt der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent. Hinzu kommen 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer.

Die tatsächliche Steuerbelastung liegt so etwa bei 28 Prozent. Die Abgabe wird an der Quelle erhoben: Dies bedeutet, dass die Unternehmen, welche die Dividenden ausschütten, zugleich die Steuern bezahlen müssen. Die Begünstigten der Gewinnausschüttungen erhalten also schon den Nettobetrag, den sie behalten dürfen.

  • Gerade viele Personen, die schon Altersbezüge erhalten, liegen mit ihren zu versteuernden Einkünften unterhalb des Grundfreibetrags. Sie können durch die Abgabe einer Einkommensteuererklärung die Abgeltungssteuer wieder zurückholen, so sie diese zahlen mussten.

Wo findet sich die Dividende in der Steuererklärung?

Kapitalerträge, Zinsen und Dividenden werden in einer Steuererklärung unterschiedlich erfasst.

  1. Die Anlage KP erfasst alle steuerpflichtigen Kapitalerträge im In- und Ausland.
  2. Die Anlage AUS listet die Beträge auf, die bereits im Ausland besteuert sind.
  3. Anlage SO schlüsselt sonstige Erträge, auch Dividenden, auf.
  • Dividenden sind nur dann als Privatvermögen zu verzeichnen, wenn sie im Privatvermögen gehalten werden. Sie sind andernfalls als betriebliche Einnahmen zu kennzeichnen, sofern die Gewinnausschüttung in das Betriebsvermögen einfließt.
  • Es ist unter bestimmten Umständen möglich, steuerfreie Dividenden zu erhalten. Diese steuerfreie Ausschüttung können Anleger allerdings nur in Anspruch nehmen, wenn sie das jeweilige Wertpapier vor der Einführung der Abgeltungssteuer erwarben. Alle anderen Anleger, welche die Aktien nach 2009 erwarben, profitieren zumindest von einer späteren Versteuerung. Zu den Unternehmen, die steuerfreie Ausschüttungen ermöglichen, gehören die Deutsche Post, Infineon, die Telekom sowie Vonovia.

Wer zahlt gute Dividenden?

Gut ist ein Qualitätsurteil und keine Garantie.

Ein Beispiel hierfür liefert der Energieversorger Eon.

Er zahlt Ausschüttungen in Höhe von 4,4 Prozent (Stand: März 2014). Dieser Wert ist sehr hoch - allerdings schüttet der Energieversorger 95 Prozent seiner Gewinne an seine Aktionäre aus.

Dieser Wert ist eigentlich viel zu hoch - so bleiben nur wenig Reserven für Investitionen in die Netze, Rücklagen für Prozesse oder Zukäufe. Die wirtschaftliche Basis kann nicht gestärkt werden.

Besser sieht es dagegen bei der Deutschen Telekom, die ebenfalls 4,4 Prozent bezahlt, sowie bei K+S aus, das sogar fünf Prozent Dividende ausschüttet.

  • Generell ist eine Dividende dann gut, wenn sie so hoch ist, dass man eine vergleichbare Rendite nicht mit einer anderen Anlageform erwirtschaftet hätte, sie jedoch noch nicht die wirtschaftliche Basis einer Firma beeinträchtigt.

Wie lange muss man Aktien halten, um Dividenden zu bekommen?

Theoretisch nur einen Tag. Entscheidend ist nicht die Länge der Zeit, die man ein Wertpapier schon hat, sondern schlicht, dass sich dieses am Tag vor der Hauptversammlung im eigenen Depot befunden hat. Jede Aktie ist zum Empfang einer Dividende im gleichen Maße berechtigt.

  • Viele Personen agieren an der Börse ungeschickt, weil sie diesen Umstand aus den Augen verlieren. Sie verkaufen wenige Wochen oder sogar Tage vor der entscheidenden Versammlung ihre Aktien und lassen sich so die Gewinnausschüttung entgehen. Einen guten Broker erkennt man auch daran, dass er auf solche Fehler hinweist.

Was verraten Dividenden über die Zukunft des DAX?

Unternehmen schütten in aller Regel nur so viel Geld aus, wie sie wirtschaftlich vertreten können. Steigt die Dividende von einer Firma deutlich an, heißt dies, dass sie von einer positiven Zukunft ausgeht.

Sinkt sie, rechnet sie mit Schwierigkeiten. Übersetzt auf den DAX heißt das: Steigt die Dividendenrendite, steigt vermutlich auch der Index bald. Sinken sie, fällt der Aktienkurs.

Ein besonderes Augenmerk sollte man dabei stets auch darauf richten, wie schnell sich der Kurs einer Dividende verändert: Stürzt dieser ab, so folgt wohl bald danach auch der Absturz des Aktienkurses.

Was sind Dividendenpapiere?

Als Dividendenpapiere werden alle Formen der Geldanlage bezeichnet, die mit einer Dividende bezeichnet sind.

Vereinfacht gesagt: Kauft man eine Aktie oder einen Genossenschaftsanteil von der/ dem man weiß, dass auch Gewinne ausgeschüttet werden, so handelt es sich um Dividendenpapiere.

Was ist Dividendenstripping?

In diesem Fall wird ein Wertpapier kurz vor dem Dividendentermin - also der Auszahlung - verkauft und kurz danach wieder eingekauft.

Die Idee hinter diesem Vorgang ist die Annahme, dass der Kurs des Wertpapiers nach dem Dividendentermin abstürzen wird, da das Unternehmen einen erheblichen Teil seines Vermögens ausgezahlt hat.

Auf diese Weise kann man im Idealfall die Abgeltungssteuer durch einen von Abgaben befreiten Spekulationsgewinn tauschen.

Die Rechnung beim Dividendenstripping geht allerdings nur dann auf, wenn tatsächlich erhebliche Kursunterschiede durch die Auszahlung zu erwarten sind. Beim Handel mit anderen Wertpapieren (Genossenschafts- oder Fondsanteilen) ist es so gut wie immer ein Minusgeschäft.

Was ist der Dividendenabschlag?

Als Dividendenabschlag versteht man den Kursverlust, den eine Aktie am Tag nach der Hauptversammlung erleidet.

Hier werden die Dividenden ausgezahlt, was das Vermögen des jeweiligen Unternehmens negativ beeinflusst und damit eine ebensolche Wirkung auf den Kurs hat.

Der Abschlag geschieht weitgehend automatisch. Fast niemand schlägt seine Aktie bewusst ab - also verkauft am Tag nach der Versammlung. Schließlich normalisiert sich der Kurs schon bald wieder nach dem Termin, an dem die Dividende ausgezahlt wurde. Stattdessen werden die Aufträge angepasst.

  • Ein Käufer ist bereit, 40 Euro für eine Aktie auszugeben. Ihm ist bekannt, dass er aufgrund des Vorstandsbeschlusses mit fünf Euro Dividende am Stichtag rechnen darf. Er ist deshalb bereit, zu diesem Termin 45 Euro für die Aktie auszugeben.

Einen Tag später senkt er den entsprechenden Wert auf 40 Euro, schließlich gibt es jetzt keine Dividende, die man verdienen könnte. Der Abschlag entsteht. Die Verkäufer verhalten sich genau spiegelverkehrt: Am Stichtag wollen sie 45 Euro für die Aktie - als Ausgleich für die verlorene Dividende. Einen Tag später genügen 40 Euro.

Warum gibt es Dividendenfonds?

Die Dividendenfonds geben die Chance, auch mit geringeren Summen von Gewinnausschüttungen profitieren zu können. Zudem erleichtern sie die Recherchearbeit:

Die Fonds schichten die Anlagen automatisch stets so um, dass immer in die Wertpapiere von den Unternehmen investiert wird, die eine hohe Dividende zahlen.

Warum sind Berechtigungsaktien dividendenberechtigt?

Berechtigungsaktien werden gratis an Anleger ausgeteilt, wenn ein Unternehmen neue Wertpapiere ausgibt, um eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Die Zahl der Berechtigungsaktien wird danach ermittelt, wie viele Wertpapiere ein Anleger bereits hat.

Die Aktien sorgen dafür, dass sich das Aktienvermögen des Anlegers durch die Kapitalerhöhung nicht verkleinert.

Für diese Wertpapiere wird eine Dividende gezahlt, um das Einverständnis der bisherigen Aktieninhaber zum Schritt der Kapitalerhöhung einzuholen. Dies kann der Vorstand nicht alleine beschließen, sondern muss abgesegnet werden.

Es ist deshalb theoretisch nicht zwangsläufig so, dass für die Berechtigungsaktie überhaupt eine Dividende oder eine Gewinnausschüttung mit gleicher Höhe gezahlt wird. Allerdings geht daran faktisch kein Weg vorbei.

Welche Dividendentitel bringen eine zuverlässige und hohe Rendite?

Der Ausdruck Dividendentitel bezeichnet schlicht die Aktien, für die eine Gewinnausschüttung gezahlt wird. In Deutschland lohnen sich die folgenden Aktien ganz besonders, weil sie eine hohe Dividende konstant auszahlen:

  • BMW

  • Beiersdorf

  • Deutsche Telekom

  • HeidelbergCement

  • RWE

Unsichere Anleger sollten vor dem Kauf allerdings kontrollieren, wie viel des Gewinns für die Zahlung der Dividenden aufgewendet wird. Ist der Wert zu hoch, fehlt es dem Unternehmen möglicherweise mittel- und langfristig an liquiden Mitteln, was zu Problemen führt.

Dividende erhalten - worauf ist zu achten?

Anleger können sich gezielt über die zu erwartenden Gewinne einer Firma informieren und sich auf dieser Basis für eine Aktienbeteiligung entscheiden.

  • Jede Firma veröffentlicht Quartals- oder Jahresberichte, die Schlüsse über die Gewinne zulassen.
  • In Internetforen werden die Kurse und Aktienwerte diskutiert.
  • Rating-Agenturen bewerten die Unternehmen.
  • Spezielle Internetseiten wie beispielsweise "Dividendenchecker" listen die bisherigen und zukünftigen Dividenden auf.
  • Investoren können eine Gewinn- und Verlustrechnung auch selbst vornehmen.

Welche DAX-Aktien sind für eine Dividende gewinnbringend?

Allianz SEDie Allianzgruppe ist ein verlässlicher Versicherungskonzern. Die Dividende erhöhte sich in den letzten zehn Jahren erheblich und liegt bei 7,60 pro Aktie. Sie soll 2018 auf 8,00 Euro steigen. Die aktuelle Ausschüttungsquote von 50% behält der Konzern aller Voraussicht nach weiterhin bei. Ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm sorgt für eine zusätzliche Nachfrage und lässt den rechnerischen Gewinn ansteigen.
Deutsche Telekom AGEuropas größtes Telekommunikationsunternehmen schreibt positive Zahlen. Die gestiegenen Kundenzahlen begünstigen ebenfalls die Dividenden. Analysten rechnen mit einer Anhebung der Dividende auf 0,65 Euro, der Kurs liegt bei rund 13 Euro.
Daimler AGDer Autobauer aus Stuttgart zahlte den Anlegern eine Dividende im Wert von 3,25 Euro je Aktie. Eine historische Steigerung auf +12% Dividende ist aufgrund der positiven Entwicklung geplant.

Häufig gestellte Fragen zum Thema "Dividende"

Diese Frage kann zwei Seiten haben: Bedeutet dividendenberechtigt zum einen, dass mit dem Wertpapier Gewinne ausgeschüttet werden? Und wie lange muss man zum anderen eine Aktie halten, um eine solche Dividende zu bekommen?

Den ersten Punkt regelt das Unternehmen. Jährlich wird auf der Hauptversammlung eine Dividende vorgeschlagen, die pro Aktie ausgeschüttet wird. Gibt es einen solchen Vorschlag nicht, wird auch kein Geld ausgeschüttet.

Zum zweiten Punkt: Man muss Aktien nicht eine gewisse Länge halten, damit diese dividendenberechtigt werden. Wichtig ist nur, sie zum richtigen Zeitpunkt zu besitzen. Sie sollte am Tag vor der Versammlung im Depot sein. Gewöhnlich wird der Schlussstand dieses Tages als Referenz dafür genommen, wer die Dividenden erhält.

Wollte man alle Firmen auflisten, die bereit sind, eine Dividende zu zahlen, so würde dies jeden Rahmen sprengen. Grundsätzlich gilt, dass alle DAX-Konzerne in der Regel Dividenden ausschütten.

Dies gilt zugleich auch für die Firmen, die in den wichtigsten ausländischen Indices gelistet sind. Hier sollte man sich allerdings informieren. So zahlte Apple beispielsweise lange keine Ausschüttung, ist mittlerweile aber auch dazu übergegangen.

Damit eine Aktie eine Dividende erwirtschaftet, müssen zwei Kriterien erfüllt sein:

  • Sie muss zum einem zum Stichtag (in der Regel der Tag vor der Hauptversammlung) im Depot sein
  • Die Hauptversammlung muss die Zahlung von Dividenden in der vorgeschlagenen Höhe genehmigen

Wer eine dividendenberechtigte Aktie besitzt, erhält die entsprechende Überweisung in aller Regel am Tag nach der Hauptversammlung. Sollte man von diesem Termin abweichen wollen, so muss das Unternehmen dies öffentlich kommunizieren.

Die Versammlung wird zumeist so gewählt, dass sich nicht direkt das Wochenende anschließt.

Der Dividendenabschlag erfolgt zeitgleich mit der Auszahlung der Dividenden. Er ist also am ersten Börsentag nach der Hauptversammlung.

Hierfür gibt es keinen einheitlichen Wert. Die Dividenden werden jährlich neu festgelegt. 2014 ist in Deutschland beispielsweise ein problematisches Jahr für die Dividendenjäger, da fünf der DAX-Konzerne bereits angekündigt haben, dass sie die entsprechenden Auszahlungen zurückfahren werden.


Quellen

Atreb, Klaus: Mit 60 in Rente - spätestens: Tipps eines Privatiers. »
Borrosch, Friedrich: Ratgeber zur Steuererklärung 2016/2017: Mit den besten Steuertipps. »
ARD Börse: Die Top-10-Dividenden-Stars im Dax. »