Die finanzielle Situation vieler Menschen wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem Eintritt ins Rentenalter deutlich verschlechtern.

Aus diesem Grund steht die Altersvorsorge für viele bei Investitionen immer stärker im Vordergrund. Eine mögliche Anlageform sind so genannte Zielfonds.

Zielfonds - Definition

zielfonds

Unter dem Begriff versteht man einen Investmentfonds, der geeignet ist, finanzielle Mittel für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit zu generieren. Es gibt Zielfonds mit Kapitalgarantie (die sich negativ auf die Höhe der Rendite auswirkt) und ohne eine solche Absicherung. Zielfonds können aufgelegt sein als:

Oberstes Ziel des gleichnamigen Investmentfonds ist die Sicherheit des Anlagevermögens, wenn die Laufzeit zu Ende geht. Diese Laufzeit ist bei solchen Fonds vorgegeben und begrenzt.

Die Handhabung der Laufzeit wird allerdings unterschiedlich gehandhabt. Manche Fonds laufen mit dem Erreichen des Schlusstermins tatsächlich aus und beenden ihre Arbeit. Andere Fonds bleiben nach der Zieltermin erhalten und der Investor kann sein Geld zunächst noch dort belassen.

Einige Fonds definieren auch eine bestimmte Zeitspanne bezüglich dem Laufzeitende (z. B. 2 Jahre), müssen aber das Kapital bis zum Ende des ersten Jahres dieses Zeitraumes in sichere Werte übertragen haben. Während des letzten Jahres läuft der Fonds als Geldmarktfonds, bis er fällig wird.

Welche Anlagestrategie verfolgt ein Zielfonds?

Da der Fonds zeitlich begrenzt ist, muss der Fondsmanager in absehbarer Zeit für Renditen sorgen. Deshalb wird er Beginn der Laufzeit das im Zielfonds angelegte Geld zuerst in renditestarke und risikoreiche Werte investieren, um Kapital aufzubauen.

Zum Ende der Laufzeit wird er das Geld dann in sichere Anlagen (z. B. festverzinsliche Wertpapiere, Staatsanleihen) investieren, um das angesammelte Kapital zu bewahren. Diese Anlagestrategie sorgt für eine möglichst große Sicherheit des investierten Kapitals und eignet sich daher gut für die Altersvorsorge.

  • Wie bei Umbrella Fonds sollten Sie auch bei Zielfonds vor dem Kauf von Anteilen Informationen über den Fonds selbst, seine Unterfonds, bisherigen Renditen und die Ihnen entstehenden Kosten einholen.

Vorteile und Risiken von Zielfonds

Der große Vorteil für Sie als Investor liegt darin, dass Sie sich nach der Investition nicht mehr um das Kapital kümmern müssen. Im Gegensatz zu Umbrella Fonds, bei denen Sie selbst entscheiden, in welche Teilfonds Ihr Geld fließen soll, kümmert sich bei einem Zielfonds der Fondsmanager um die Verteilung.

Ein weiterer Vorteil ist die relativ konservative Anlagestrategie, zumindest zum Ende der Laufzeit. Die Bewahrung Ihres Kapitals hat dann Priorität und die Gefahr von großen Verlusten ist in der Regel sehr gering.

Ein Nachteil bei diesen Fonds liegt in der zusätzlich notwendigen Personalebene, denn es gibt einen Dachfondsmanager, der alle Abläufe steuert und überwacht. Seine Leistungen müssen honoriert werden. Die Erhebung von Gebühren schmälert letztlich die Rendite Ihrer Investition.

Deshalb gelten Zielfonds, die als Dachfonds aufgebaut sind, als kostenintensive Anlageform. Als Mischfonds aufgelegte Zielfonds sind die günstigere Variante.

Welche laufende Kosten fallen bei Zielfonds an?

Wie bei allen Investmentfonds müssen außer einmalig beim Fondskauf anfallenden Kosten (z.B. Ausgabeaufschlag) grundsätzlich auch laufende Kosten für die Fondsverwaltung beglichen werden. Es fallen folgende Kostenarten an:

  • Management- oder Verwaltungsgebühren: je nach Fondstyp unterschiedlich hoch
  • Verwahrstellen- oder Depotstellengebühren: für die Verwahrung des Fondsvermögens sowie Berechnung des Fondspreises
  • Transaktionskosten: bei Umschichtung des Depots durch den Fondsmanager
  • Erfolgsabhängige Gebühr (Performance Fee): für überdurchschnittliche Leistungen des Fondsverwalters

Laufende Kosten für die Verwaltung von Zielfonds unterscheiden sich erheblich, je nachdem welche Form des Zielfonds gewählt wird:

  1. Dachfonds
  2. herkömmliche Fonds (aus Einzelaktien und -anleihen)

Dachfonds stehen unter doppelter Kostenbelastung: sowohl ihre eigenen Verwaltungs- und Kapitalanlagekosten müssen beglichen werden als auch die Kosten der Fonds, in die investiert wird.

  • Die Managementgebühren bei Dachfonds belaufen sich im Durchschnitt auf das Doppelte der Kosten bei herkömmlichen Fonds.

Quellen

Busack, Michael / Kaiser, Dieter G.: Handbuch Alternative Investments - Band 2
Steimel, Susanne: Die Einführung von Hedge Fonds in Deutschland vor dem Hintergrund des Investmentmodernisierungsgesetzes 2004 und der Entwicklung des Fondswesens
Haase, Florian / Dorn, Katrin: Investmentsteuerrecht: Einführung
Dembowski, Anke: Schnellkurs Investmentfonds: Praktischer Leitfaden für Privatanleger; Lehren aus der Finanzkrise