Assetklassen: Kategorisierung von Finanzprodukten
Der Begriff Assetklassen (engl. „asset“ = „Anlage“) beschreibt Klassen oder Kategorien von Finanzanlagen. Finanzprodukte innerhalb einer Assetklasse weisen gemeinsame Merkmale auf und werden gesetzlich gleich reguliert.
Solche gesetzlichen Vorschriften und Regulierungsmaßnahmen betreffen zum Beispiel Anlagen in der Rentenfinanzierung und Altersvorsorge, zulässige Rechtsformen, Steuervorschriften für Anleger und Kapitalgesellschaften oder Kapitalmarktgesetze.
Übersicht der Assetklassen
Die Einteilung eines Finanzprodukts zu einer Assetklasse ist nicht immer eindeutig, da die Klassen selbst vielfältig definierbar sind. Aufgrund der Dynamik der Finanzmärkte mit Neuentwicklungen von Anlageprodukten, werden die Assetklassen regelmäßig hinsichtlich ihrer Aktualität überprüft. Zur klaren Abgrenzung sollte ein Produkt möglichst nur einer Klasse zuordbar sein.
Traditionell wird folgende Kategorisierung vorgenommen:
Darüber hinaus werden Anlageklassen aber auch gemäß Region (zum Beispiel Aktienmarkt Europa oder Aktienmarkt USA) oder Wirtschaftsektor (zum Beispiel Technologiebranche oder Automobilindustrie) eingeteilt. Die verschiedenen Indexe der Börsen (DAX, TecDAX, Dow Jones, usw.) spiegeln diese Praxis wieder.
Assetklassen für Immobilien

Immobilien lassen sich von ihrem Wesen her sehr gut von anderen Investitionsprodukten abgrenzen. Gängige Unterteilungen innerhalb der Form der Immobilienanlagen sind:
- Direktkauf
- Offene Immobilienfonds
- Geschlossene Immobilienfonds
- Immobilien-AGs
- Real Estate Investment Trusts (REIT)
Der traditionellste Fall ist der Kauf einer Immobilie, die als Anlage verwendet werden soll. Durch die Mieteinnahmen entsteht eine Rendite. In Immobilienfonds werden mehrere Objekte gekauft, verkauft und vermietet. Unterm Strich entsteht je nach Erfolg und gutem Management entsprechender Gewinn.
Renditen der verschiedenen Assetklassen
Die Renditen orientieren sich gewöhnlich am Risiko. So werden die risikoreichen Hedgefonds von manchen als eigene Assetklasse angesehen. Renditeversprechen liegen höher, wobei das Verlustrisiko größer ist.
Immobilienanlagen gelten traditionell als eher konservative und zurückhaltende Anlageklasse. Allerdings sind natürlich Beteiligung an Immobilienfonds je nach strategischer Ausrichtung ebenso mehr oder weniger risikoreich.
Wer Beispielsweise im klassischen Fall des Kaufs einer Eigentumswohnung ein Anlageobjekt erwerben möchte, muss unter anderem die Faktoren Kaufpreis, Erwerbskosten (Grunderwerbssteuer, Notarkosten, Grundbucheintragungen, usw.) Finanzierungsbedarf, laufende Kosten und Mieteinnahmen kalkulieren. Als Rechenbeispiel:
- 45000€ als Kaufpreis einer Eigentumswohnung
- 4800€ Nebenkosten im Zuge des Kauferwerbs
- 1500€ jährliche Betriebskosten der Wohnung
- 3500€ prognostizierte Mieteinnahmen pro Jahr
Daraus ergibt sich eine prognostizierte jährliche Rendite von (3500€-1500€)/(45000+4800)=4,02% p.a.
Quellen
Aulbach, Marco: Anlageformen der Assetklasse „Immobilien“. Geschlossene vs. offene Immobilienfonds »
Bundesfinanzministerium: Überprüfung von Regulierungsmaßnahmen im Finanzmarkt »
Fabozzi, F. / Markowitz, H. : The Theory and Practice of Investment Management: Asset Allocation, Valuation, Portfolio Construction, and Strategies »
Fabozzi, F.: Capital Markets: Institutions, Instruments, and Risk Management »
Vöcking, T.: Assetklassen — ein Überblick »
Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung: Staatliche Rahmenbedingungen für neue Assetklassen im internationalen Vergleich
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