Als „Geldmarkt“ (englisch „Money market fund”) bezeichnet man den Markt, um sich kurzfristig Geld zu beschaffen. Dazu zählt zum Beispiel das Tagesgeld. Der Geldmarkt sichert also auf schnelle Weise die Liquidität von Banken und Unternehmen.

Was sind Geldmarktfonds?

Geldmarktfonds

Ein Geldmarktfonds ist typischerweise eine Form eines Investmentfonds. Ein Fonds stellt eine Art Sammelbecken dar, in dem Anleger ihr Geld einzahlen. Eine eigens gebildete Gesellschaft handelt als juristische Person und verwaltet das Geld entsprechend dem verabredeten Zweck. Gemeinsames Ziel von Investmentfonds ist die Geldanlage mit Geldgewinnung.

Eine Fondsgesellschaft beziehungsweise der Fonds kann in verschiedenste Objekte und Projekte investieren (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, uvm.). Zuweilen werden Geldmarktfonds auch als „Laufzeitfonds“ bezeichnet. In der Regel liegen die Laufzeiten bei weniger als 12 Monaten.

Der Ausdruck „Geldmarktfonds“ beschreibt in der Kombination etwas genauer, dass der Fonds in zumeist liquide Wertpapiere und am Geldmarkt investiert. Klassische Beispiele dafür sind

Das Geschäft zeichnet sich durch Schnelligkeit, Übersichtlichkeit und geringem Kursrisiko aus.

  • Geldmarktfonds sind in Deutschland seit 1994 zugelassen. In Deutschland ist das Anlagevolumen auf über 10 Milliarden Euro angewachsen. Weltweit werden an die 3000 verschiedenen Geldmarktfonds verwaltet.

Rendite bei Geldmarktfonds

Die Renditen bei Fonds auf dem Geldmarkt sind eher niedrig, da das Risiko als gering angesehen wird und das Produkt übersichtlich gestaltet ist. So ist beispielsweise beim Tagesgeld eine nahezu sofortige Verfügbarkeit des Kapitals gewährleistet. Die Zinsen orientieren sich an der aktuellen Marktlage, wodurch unter Umständen Vorteile entstehen können.

Welche Risiken bestehen bei Geldmarktfonds?

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit einer Zinsanpassung. Bei ungünstiger Marktlage könnten die Zinsen gesenkt werden und der Anleger bekommt weniger Rendite, als er kalkulierte. Da es sich um Kreditgeschäfte handelt, besteht natürlich außerdem immer die theoretische Möglichkeit einer Zahlungsunfähigkeit der Gegenpartei.

Der Fonds als Ganzes unterliegt hinsichtlich seines Wertes ebenso Kursschwankungen. Ein weiterer in Betracht zu ziehender Faktor ist die Fähigkeit des Fondsmanagers zum erfolgreichen Verwalten. Fehlentscheidungen träfen letztlich den Anleger.

Erwerb, Handel und Kosten von Geldmarktfonds

Geldmarktfonds sind praktisch täglich verfügbar. Über einen Broker (in der Regel eine Bank) und entsprechendes Konto (Depotskonto) können Transaktionen durchgeführt werden. Je nach Finanzinstitut fallen Kosten für die Kontoführung an. Außerdem verursacht der Fondsmanager weitere Verwaltungskosten. Insgesamt sind die Kosten für Produkte des Geldmarktfonds dadurch etwas teurer.

Eine Besonderheit ist der zusätzliche Kostenfaktor: der sogenannte Ausgabeaufschlag.

Was ist der Ausgabeaufschlag bei Geldmarktfonds?

Beim Erwerb von Anteilen in einem Geldmarktfonds fällt aufgrund der Vertriebs- und Verwaltungskosten für den Fondsverwalter einmalig ein Aufgeld (Agio / Load) an: der Ausgabeaufschlag.

Die Höhe des Aufschlags unterscheidet sich für jeden Fonds und wird in Prozent angegeben. Bei der sogenannten Nettomethode berechnet sich der Aufschlag vom Rücknahmepreis, bei der weniger häufig angewandten Bruttomethode vom Ausgabepreis. Welche Vergleichsgröße anzuwenden ist, kann man im Fondsprospekt nachlesen.

Mitunter werden beachtliche Rabatte auf den Ausgabeaufschlag angeboten. Einige Fonds (No-Load-Fonds) lassen die Load sogar ganz weg, erheben dafür aber jährliche hohe Verwaltungsgebühren. Sie sind daher nur bei kurzfristiger Anlageabsicht zu empfehlen.

Vergleich verschiedener Geldmarktfonds

Am Geldmarkt sind natürlich verschiedenste Produkte erhältlich. Es empfiehlt sich vorab einen genauen Überblick der Konditionen zu erhalten. Im Anschluss können Zinssatz und Rendite errechnet werden. Auch nach Abschluss des Geschäfts empfiehlt es sich bei Zinsänderungen gemäß aktuellen Zinsen das Produkt erneut zu bewerten. Für diese Berechnungen ist beispielsweise ein Zinseszinsrechner sehr hilfreich.

  • Nutzen Sie für die einfache Berechnung der Zinsen unseren praktischen Zinseszinsrechner.

Quellen

Bundeszentrale für politische Bildung: Investmentfonds »
Statista: Anzahl der Geldmarktfonds weltweit vom 1. Quartal 2015 bis zum 4. Quartal 2017 »
Statista: Anlagevolumen der Geldmarktfonds in Deutschland von 1994 bis 2016 (in Millionen Euro) »
Lutz, Andreas: Marketing für Geldmarktfonds durch Fondsgesellschaften »
ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft: Geldmarktfonds »