Alle, die mit dem Gedanken spielen, ihr Geld in Investmentfonds zu investieren, sollten vor dem Einstieg in diese Art Finanzgeschäft gut überlegen, wie groß ihre Risikobereitschaft ist.

Bei der Eröffnung eines Depots wird man meist danach gefragt, in welche Risikoklasse man sich selbst einordnen würde. Auch die einzelnen Investmentfonds sind in solche Risikoklassen eingeteilt.

Risikoklassen als Richtlinie für den Fondshandel

risikoklassen

Sie möchten in Fonds investieren? Dann haben Sie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Risikoklassen zu wählen, in denen sich die Fonds bewegen. Die folgenden Risikoklassen sind vorhanden:

  • Risikoklasse 1 (für Anleger mit großem Sicherheitsbedürfnis, Ziel ist die Erhaltung der Substanz und die Sicherheit der Anlage))
  • Risikoklasse 2 (geeignet für konservative Anleger, Anlageform sind festverzinsliche Rentenfonds)
  • Risikoklasse 3 (wird von gewinnorientierten Anlegern gewählt, Anlageform sind z. B. langfristig ausgerichtete, internationale Rentenfonds mit Bonitätsrisiko)
  • Risikoklasse 4 (vor allem für risiko-bewusste Anleger, der Anlagezeitraum ist langfristig, investiert wird in Emerging Markets Fonds, Regionen- und Branchenfonds oder Nebenwerte)
  • Risikoklasse 5 (sie ist extrem spekulativ und nur für sehr risikofreudige Anlager geeignet, die den Handel mit Optionen, Futures oder Optionsscheinen wagen)

Sind Risikoklassen bei Investmentfonds abhängig vom Anlageziel?

Die Frage, die sich jeder Anleger zuerst stellen sollte, ist die nach dem eigentlichen Ziel des Investments? Dann ist zu klären, wie lange es dauern soll, bis Renditen auf dem Konto eingehen. Vor allem aber sollte man sich fragen, ob man auch bereit wäre, sein Geld zu verlieren. Im Grunde ist jeder Handel mit Fonds immer auch eine Spekulation, die daneben gehen kann. Die einzelnen Risikoklassen können Ihnen zumindest dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.

Wer ganz neu in diesem Geschäft ist, ist zunächst einmal gut beraten, eine der niedrigen Risikoklassen zu wählen und zu experimentieren. Vielleicht ist es sinnvoll, den größten Teil des zur Verfügung stehenden Geldes in Fonds der Klassen 1 und 2 zu investieren und einen kleinen Teil für einen Fonds der Risikoklassen 3 oder 4 zu nutzen. Vor allem, wenn Sie sich mit den Marktgegebenheiten noch nicht auskennen, sollten Sie nicht zuviel Risikobereitschaft an den Tag legen.

  • Sobald Sie sich in die Materie des Investmenthandels eingearbeitet haben und ausreichende Kenntnisse besitzen, können Sie immer noch die höheren Risikoklassen in Angriff nehmen.

Risiken einschätzen und dann Risikoklassen wählen

Oberstes Gebot beim Handel mit Fonds ist es, vor dem Geschäft zunächst das Risiko einzuschätzen. Das gelingt nur, wenn Sie in der Lage sind, die einzelnen Fonds halbwegs zuverlässig zu bewerten. Um dies zu können, sollten folgende Fragen beantwortet werden:

  • Welche Risikoklasse hat der Fonds?
  • Wie ist sein Portfolio gestaltet (welche Wertpapiere hält er)?
  • Welche Anlagestrategie verfolgt der Investmentfonds?
  • Wie hat sich beispielsweise die Rendite in den letzten 5 Jahren entwickelt?
  • Welche Meinung vertreten Analysten bezüglich des Fonds?

Solche oder ähnliche Fragen können Ihnen helfen, den gewählten Investmentfonds zumindest ansatzweise zu analysieren und sich ein Bild zu machen, wie seine Entwicklung weitergehen könnte. Es wird allerdings immer ein Restrisiko bleiben, weil die Märkte sich nicht immer so entwickeln, wie es sich die Anleger wünschen.


Quellen

Keller, Helmut: Praxishandbuch Finanzwissen: Steuern - Altersvorsorge - Rechtsfragen
Murer, Alexander: Fondsklassifizierung und Erfolgsfaktoren für Real Estate Private Equity Fonds
Nick, Matthias: WISO: Finanzprodukte: richtig verstehen, sicher auswählen
Lau, Thomas: Finanzielle Freiheit 48plus: Anlagestrategien für Ihre schönsten Jahre