Aus den „Partizipationsscheinen“ wurde der Begriff der „Zertifikate“ abgeleitet. Anlagezertifikate sind Schuldverschreibungen oder Obligationen. Das bedeutet, dass ein rechtsgültiger Vertrag zu Grunde liegt, der das Finanzgeschäft regelt.

Dazu zählen unter anderem die Höhe des finanziellen Volumens, die Laufzeit und der Zinssatz. Dem Inhaber wird das Recht verbrieft von Kursgewinnen am Basiswert zu profitieren.

Was zählt zu den Anlagezertifikaten?

Anlagezertifikate

Insgesamt ist das Spektrum an Finanzprodukten, die zum Zertifikathandel gezählt werden, sehr hoch. Man geht von ca. einer halben Million verschiedener Produkte aus. Objekte von Anlagezertifikaten können zum Beispiel sein:

  • Aktien
  • Rohstoffe
  • Indexpapiere

Das besondere war zu Beginn der Emission von Anlagezertifikaten in neunziger Jahre, dass sie ohne Laufzeit herausgegeben wurden. So stiegen die Zertifikate zu einer kostengünstigen Alternative auf dem Finanzmarkt auf.

  • Das erste Anlagezertifikat wurde 1990 von der Dresdner Bank in Form eines Indexzertifikats herausgegeben.

Allgemeine Merkmale der Anlagezertifikate

Allgemeine gemeinsame Merkmale sind:

  • Der Basiswert: Bezugsgröße zur Wertentwicklung.
  • Das Bezugsverhältnis beschreibt den prozentualen Anteil eines Zertifikats am Basiswert.
  • Der Emissionspreis: Preis, den der Anleger während der Zeichnungsphase zahlt.
  • Spezielle Laufzeit, die begrenzt oder unbegrenzt sein kann.

Die verschiedenen Arten der Anlagezertifikate

Grundlegend unterscheiden sich Anlagezertifikate hinsichtlich ihrer Sicherheit. Üblicherweise folgende Unterteilung vorgenommen:

  • Das angelegte Kapital ist in Komplettschutzzertifikaten voll abgesichert, sodass mindestens das einbezahlte Kapitel am Laufzeitende zurückgezahlt wird.
  • Bei Teilschutzzertifikaten wird eine garantierte Zusicherung bis zu einer bestimmten prozentualen Höhe gegeben.
  • Ein Vollrisikozertifikat bietet höhere Gewinnchancen. Dafür ist aber keinerlei Kapitalschutz gegeben und ein entsprechend höheres Risiko vorliegend.

Wie kann ich Anlagezertifikate handeln?

Anlagezertifikate werden von Banken ausgegeben. Dabei fallen Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren an.

Grundsätzlich besteht an Handelstagen der Börse jederzeit die Möglichkeit zu Käufen und Verkäufen im Zertifkathandel.

Welche Rendite Chancen bieten Anlagezertifikate?

Da sie Bandbreite an Produkten sehr hoch ist, gilt auch hier der Grundsatz: Die Renditeversprechen steigen mit dem Risiko. Zertifikate reichen von garantierten kapitalgeschützten Varianten bis hin zu hochrisikoreichen Hebelprodukten.

In jedem Einzelfall ist eine Prüfung von Konditionen rund um Zinssatz und Rendite mithilfe von speziellen Rechnern sinnvoll.

  • Nutzen Sie für die einfache Berechnung Ihres zu erwartenden Endkapitals unseren praktischen Renditerechner.

Welches Risiko haben Anlagezertifikate?

Grundsätzlich kann es bei einem solchen Finanzgeschäft theoretisch zu einem Totalverlust kommen, wenn der Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann oder will.


Quellen

Joecks, T.: Anlagezertifikate als innovative Investmentlösung »
Rudolph, B. / Schäfer, K.: Optionsscheine und Anlagezertifikate »