Die Marktzinsmethode ist ein Teil der Teilzinsspannrechnung und eine bewährte Methode, um einen geschäftlichen Erfolg ursachengerecht darzustellen. Die methode entwickelte sich nach immer häufiger aufkommender Kritik an den traditionellen Methoden wie beispielsweise der Pool-Methode und Schichtenbilanz.

Das Konzept der Marktzinsmethode

Die Martzinsmethode beschäftigt sich mit dem Zinsüberschuss und der Bruttozinsspanne von Kreditinstituten. Sie errechnet alle gesamten Zinsbeträge aus Eigen- und Kundengeschäften. Im Unterschied zu den traditionelleren Verfahren der Teilzinsspannenrechnung stützt sich die Marktzinsmethode auf eine marktbezogene Bewertung der zinsbringenden Geschäfte.

Die Marktzinsmethode spaltet die Ergebnisse des Gesamterfolgs der Banken in folgende Bereiche auf:

  • Konditionbeiträge (Zinsüberschüsse der einzelnen Geschäfte)
  • Strukturbeiträge (Höhe der zusätzlichen Gewinne, die durch eine Fristentransformation zustande kommen)

Vorteile der Marktzinsmethode

  • überwindet die vorliegenden Mängel der traditionellen Methoden
  • bewertet nach objektiven Maßstäben
  • greift auf das Opportunitätsprinzip zurück und wende sich auf ein aktivisches Kundengeschäft an
  • Vergleich der (alternativen) Geldanlagen am Kapital- und Geldmarkt, dynamische Verküpfung
  • transparente Bewertung ist möglich

Nachteile der Marktzinsmethode

  • muss sich ständig an die Marktbedingungen anpassen
  • tut sie das nicht, sind Egebnisse verfälscht und nicht mehr zutreffend

Marktzinsmethode - Konditionsmarge

Die Konditionsmarge liegt bei einem aktiven oder passiven Geschäft vor. Bei einem aktiven Geschäft berechnet sie den Differenzwert zwischen dem Zinssatz und dem Kapitalmarktzinssatz, das Passivgeschäft basiert hingegen auf der Differenz des fristengleichen Kapitalmarktzinssatzes und den Zinsen des Passivgeschäfts.

Marktzinsmethode - Strukturbeitrag

Der Strukturbeitrag gibt eine Auskunft über die Differenz zwischen Kapitalmarkt- und Geldzins in der festgelegten Laufzeit. Dem Strukturbeitrag liegt dabei entweder eine normale oder eine inverse Zinsstruktur zugrunde. Bei einer normalen Zinsstruktur überwiegt der Aktivüberhang eines Transaktionsbeitrags, bei der inversen hingegen der Passivüberhang.

Folgende Faktoren können auf den Strukturbeitrag Einfluss nehmen:

  • die vorhandenen Zinsstrukturen am Kapitalmarkt
  • die Fristenstrukturen von aktiven und passiven Engagements

Dieser Beitrag bekommt der Vorstand zugerechnet.


Quelle

Der Einsatz der Marktzinsmethode im Barwertmodell. Entwicklung, Beurteilung und Anwendungsprobleme »
Springer Verlag: Strategisch-taktisches Treasury in Kreditinstituten: Ein Planungs- und Steuerungsmodell mit Marktzinsmethode »
Uni Münster: Marktzinsmethode »