Die Dividende bezeichnet die Gewinnbeteiligung, die Aktionäre, Genossenschaftsmitglieder, Investoren oder Gesellschafter bei erfolgreichem Geschäftsverlauf erhalten.

Die Rendite der Dividende ist von der Aktienrendite zu unterscheiden. Während die Aktienrendite auch den späteren Verkauf der Wertpapiere in die Rechnung mit einbezieht, bezieht sich die Dividendenrendite nur auf den Vorgang der Gewinnausschüttung während der Haltezeit der Aktien.

Normalerweise wird im Zuge der Hauptversammlung die Höhe der Dividende bestimmt.

Mit Aktien doppelt Geld verdienen

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Unternehmen geben Aktien aus, um Kapital einzuwerben – ohne sich dabei bei Banken zu verschulden. Im Gegenzug winken Aktionären Dividenden, also Beteiligungen am erzielten Unternehmensgewinn.

Parallel zahlt sich der Verkauf von Aktien aus, wenn der Aktienendkurs deutlich über dem Anfangskurs liegt.

Die Rendite – sprich die Ertragschance – wird über die Aktienrendite ausgedrückt. Hier fließen das Kursverhältnis und die Dividende ein. Anleger können sich so ein Bild vom möglichen Gewinn machen. Will man nur die Dividendenrendite betrachten, ist die Aktienrendite inadäquat.

Berechnung der Dividendenrendite

Die Berechnung ist vergleichsweise einfach. Die Formel für die Dividendenrendite lautet:

(D/AK) x 100

  • Eine Aktie hat einen Kurs von 50 Euro. Die Aktionäre erhalten 4 Euro Dividendenzahlung pro Aktie. Die Dividendenrendite entspräche dann (4/50) x 100 = 8,0.

Es gilt aber zu beachten, dass ein niedrigerer Aktienkurs einen höheren Wert bei der Dividendenrendite bewirkt, wenn diese bei gleichem Wert bleibt. Das bedeutet nicht unbedingt, dass die wirtschaftliche Lage deswegen besser ist. Vielmehr will das Unternehmen Anreize zum Halten der Aktie schaffen und Verkäufe in größerem Stil vermeiden.

Dividendenrendite der DAX Unternehmen

Betrachtet man die Rendite der Dividende von den größten deutschen Unternehmen, die im Deutschen Aktienindex (DAX) gelistet sind, fallen im Zeitraum 2003 bis 2018 einige Aspekte auf.

Rund um die Finanzkrise 2008 wurden vergleichsweise erhöhte Renditen gezahlt. Hintergrund sind sie oben erwähnten Motive der Unternehmen Anreize zu schaffen.

Die Gesamtzahlungen sind ansteigend. Im Jahr 2003 wurden von den 30 Unternehmen 10,3 Milliarden Euro ausgeschüttet. Im Jahr 2017 wurden 32,1 Milliarden Euro ausgezahlt. Das entspricht für das Jahr 2017 eine durchschnittliche Auszahlung von knapp 1 Milliarde Euro pro Unternehmen.

  • Die Volkswagen AG war das umsatzstärkste Unternehmen des DAX im Jahr 2017. Volkswagen machte einen Umsatz von ungefähr 23 Milliarden Euro. Dividendenrendite betrug ungefähr 2,58%.

Dividendenrendite der DAX-Unternehmen der letzten Jahre

Im Jahr 2018 werden die Dividendenrenditen für das Jahr 2017 verabschiedet. Die Versicherer Allianz SE und Münchener Rück AG zahlten mit knapp 8% die höchsten Renditen. Die Commerzbank schüttet kein keine Rendite aus.

Im Jahr 2016 war die Münchener Rück mit 8,6% ebenfalls Spitzenreiter bezüglich der Dividendenrendite. Bei über einem Drittel der Unternehmen lag der Prozentsatz bei unter 1%.

Es gilt wie gesagt aber zu beachten, dass die Werte korrekt interpretiert werden müssen. Ein Unternehmen kann aufgrund einer wirtschaftlich schwierigen Lage zu geringeren Ausschüttungen tendieren. Manche Unternehmen haben es aufgrund einer guten Lage gegebenenfalls aber auch nicht nötig, besonders hohe Gewinnbeteiligungen auszuzahlen, da sie mit anderen Anreizen attraktiv für Anleger erscheinen.

Welche Aussagekraft hat die Dividendenrendite in Verbindung mit der Aktienrendite?

  • Für eine Aktie mit einem Kurs von 150 Euro wird eine Dividende von 8 Euro gezahlt. Die Rendite liegt damit bei 5,3 Prozent. Liegt der Kurs bei gleicher Dividende aber bei 109 Euro, ist die Dividendenrendite plötzlich auf 7,3 Prozent gestiegen.

Hohe Dividenden sind also nicht automatisch die beste Option. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt – die persönliche Dividendenrendite. Die Berechnung der Rendite einer Dividende zeigt eine Momentaufnahme. Anleger steigen aber meist früher und zu einem anderen Kurs ein. Daher liegt dem persönlichen Dividendenrenditewert für dessen Berechnung der Einstiegskurs zugrunde.

Aktienrendite oder Dividendenrenditewert?

Für eine Anlageentscheidungen können beide Kennzahlen herangezogen werden. Wer über die gesamte Laufzeit eine gute Performance erzielen will, kommt auf keinen Fall an der Aktienrendite vorbei.

Steht mit im Mittelpunkt, welche Zuflüsse innerhalb des Anlagezeitraums erzielt werden können – in Form der Dividende – muss der Dividendenrenditewert berechnet werden (und sollte natürlich entsprechend hoch ausfallen). Es empfiehlt sich, hier mehrere zurückliegende Jahre zu beobachten.


Quellen

Springer Verlag: Aktienanalyse heute: Gewinnmaximierung an der Börse »
Statista: Entwicklung der Dividendenzahlungen der DAX-Unternehmen in den Jahren von 2003 bis 2018 (in Milliarden Euro) »
Statista: Umsätze der DAX-Konzerne im Jahr 2017 (in Millionen Euro) »
Statista: Dividendenrendite der Dax-Unternehmen im Jahr 2018 »