Die Aktienrendite beschreibt Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital. Da Aktien über verschieden lange Zeiträume gehalten werden und sowohl Dividende, als auch Aktienkurse schwankend sind, ist die Berechnung der jährlichen Rendite komplexer, als bei anderen Finanzgeschäften.

Was ist eine Aktienrendite? - Definition

Aktienrendite

Tatsächlich gibt es zwei Arten von Aktienrenditen, nämlich:

  • Die Dividende
  • Die Rendite über Kursgewinne

Im ersten Fall erhält man jedes Jahr pro Aktie einen fixen Betrag ausgezahlt, der eben Dividende genannt wird.

Es handelt sich um eine Gewinnausschüttung, die pro Papier mindestens einen Prozent des Wertes haben sollte, den eine Aktie an diesem Tag kosten würde. Ansonsten fallen die Dividenden für die privaten Kleinanleger praktisch nicht ins Gewicht.

Wesentlich wichtiger ist für sie ohnehin die Rendite über Kursgewinne. Hier gibt es ein Phänomen, dass sich insbesondere bei Einsteigern immer wieder beobachten lässt:

Schlecht laufende Aktien werden zu lange gehalten - sie könnten ja wieder steigen. Gut laufende Aktien werden oft zu früh abgestoßen - sie könnten ja fallen.

  • Emotionen - in der Fachsprache der Wirtschaftswissenschaftler ist vom sogenannten 'Dispositionseffekt' die Rede - müssen ausgeschaltet werden, wenn es an die Börse geht.

Bei Kursgewinnen sind die Wachstumserwartungen des Unternehmens und der Branche insgesamt entscheidend für den richtigen Verkaufszeitpunkt:

Liegt die Aktienrendite bislang unter den entsprechenden Erwartungen, sollte man die Papiere halten. Liegen sie darüber, sollte man die Aktien abstoßen.

Wie berechnet sich die Aktienrendite?

Die Berechnung der Aktienrendite ist etwas komplexer, als beispielsweise im Falle eines Festgeldkontos oder festverzinster Laufzeitpapiere. Aktien unterliegen täglichen Kursschwankungen, das sie an den Märkten gehandelt werden. Das bedeutet, dass man als Anleger zu einem bestimmten Zeitpunkt kauft und zu einem bestimmten Zeitpunkt verkauft. Während der Haltezeit bekommt der Anleger eine Dividende als Gewinnbeteiligung ausgeschüttet – sofern das Unternehmensgeschäft floriert. Daraus ergeben sich folgende Kennziffern in der Rechnung:

  • Anfangskurs
  • Endkurs
  • Dividende

Formel für die Aktienrendite

Die Formel zur Berechnung der Aktienrendite lautet nun:

((EK x AK) + D) / AK

Dabei sind:

  • AK = Anfangskurs
  • D= Dividende
  • EK = Endkurs

Als Rechenbeispiel: Ein Anleger kauft im Januar 300 Aktien zu jeweils 11,80. Er gibt demnach 3540 Euro aus. Er besitzt diese Aktien 7 Jahre und bekommt im Zuge der Gewinnbeteiligung ein sieben Mal eine jährliche Dividendenauszahlung von 145 Euro, 132 Euro, 112 Euro, 114 Euro, 220 Euro, 30 Euro, 80 Euro. Das macht insgesamt eine Gewinnbeteiligung von 833 Euro in den sieben Jahren. Da das Unternehmen konstant gut gewirtschaftet hat, gewinnt die Aktie an sich auch an Wert. Sie ist am Ende der sieben Jahre 50% mehr Wert. Nun verkauft der Anleger alle seine Anteile. Da jede Aktie nun nicht mehr 11,80 Euro, sondern 17,70 Euro wert ist, erhält der durch den Verkauf seiner 300 Aktien 5310 Euro.

Die Rendite berechnet sich nach obiger Formel nun gesamt wie folgt:

((17,80 x 11,80) + 833) / 17,80 = 58,60.

Die Gesamtrendite über den Zeitraum von sieben Jahren beträgt 58,6%. Die jährliche Rendite beträgt 8,37%. Die jährliche Rendite in der Regel als gängiger Vergleichswert zwischen den Finanzprodukten.

Aktienrendite und der DAX

Da die Märkte den üblichen Schwankungen und Einflüssen unterworfen sind, kann es kurzfristig zu großen Schwankungen kommen. Bei der Bewertung der Gesamtrendite und der daraus resultierenden jährlichen Rendite ist das Renditedreieck des DAX oft hilfreich. Es veranschaulicht die Gewinne über den Zeitverlauf und lässt Anleger bei der Bewertung einen Überblick haben.

  • Ein bekanntes Beispiel für starke Schwankungen ist die Finanzkrise 2008. Im Zeitverlauf haben sich die Einbrüche aber wieder ausgeglichen und Anleger haben trotz dieses Einbruchs heute höhere Anlagewerte, als vor der Krise.

Wie erreicht man eine lukrative Aktienrendite?

'Glücksspiel' oder 'Casino' sind gängige Bezeichnungen für das Geschehen an der Börse.

Tatsächlich ist dies für seriöse Anleger falsch: Wer an der Börse Erfolg haben möchte, muss Zeit und Geduld investieren. Das größte Erfolgsgeheimnis auf dem Weg zur ausgezeichneten Aktienrendite sind Informationen, heißt es von erfolgreichen Spekulanten immer wieder.

Einsteiger sollten deshalb erst einmal mit einem Musterdepot üben, wie der Kauf und Verkauf von Wertpapieren eigentlich funktioniert und wo sie schnell gute Informationen finden können.

Zudem gilt auch hier die goldene Regel der Geldanlage: Wer möglichst hohe Renditen einstreichen möchte, muss auch ein extrem hohes Risiko in Kauf nehmen.


Quellen

Deutsches Aktieninstitut: Renditedreieck »