bullenmarkt

An allen Börsen der Welt gibt es drei grundlegende Richtungen, in die sich die Aktienwerte bzw. andere Finanzwerte entwickeln können. Die Kurse können entweder fallen, sich seitwärts bewegen, also auf einem stabilen und gleichbleibenden Niveau bleiben, oder aber sie steigen.

Was ist der Bullenmarkt?

Unter dem Bullenmarkt verstehen die Kenner der Finanzbranche steigende Aktienkurse über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Aufwärtsbewegung kann durch grundlegende ökonomisch bedingte Veränderungen hervorgerufen. Solche Veränderungen werden auch als Konjunkturzyklus bezeichnet. Eine andere Ursache für einen Bullenmarkt können Spekulationen sein. Allerdings können solche Spekulationen aufgrund übertriebener Rendite-Erwartungen den Bullenmarkt schnell zu einer Spekulationsblase machen, die irgendwann platzt.

Die Bullenfalle und ihre Bedeutung

Die Bezeichnung Bullenfalle steht für eine Kursentwicklung, durch welche die Anleger zu der Meinung gelangen können, die Aktienkurse würden sich weiterhin positiv entwickeln und steigen. In die Bullenfalle geraten sie, wenn sie aufgrund dieser Meinung Wertpapiere erwerben, diese sich aber nach kurzem Anstieg negativ entwickeln, so dass die Preise fallen. Eine solche Fehlinterpretation der Märkte kann die Anleger unter Umständen sehr viel Geld kosten.

Der sekulare Bullenmarkt

Die Börsen erleben immer wieder Zeiten steigender Aktienwerte. Diese können entweder von kurzer Dauer sein, oder sich über längere Zeiträume von Wochen oder Monaten erstrecken. Bewegen sich allerdings die Kurse über Jahre hinweg stetig aufwärts, sprechen die Finanzexperten von einem so genannten sekularen Bullenmarkt. Bisher gab es insgesamt zwei sekulare Bullenmärkte seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Der erste hielt von 1955 bis 1967 an, der zweite erstreckte sich von 1980 bis ins Jahr 2000.

  • Seit 2009 steigen die Kurse wieder stetig an, so dass eine Diskussion im Gange ist, ob es sich um den dritten sekularen Bullenmarkt handelt. Manchen Kennern sind 8 Jahre allerdings noch ein zu kurzer Zeitraum, um dieser Entwicklung das Prädikat eines sekularen Bullenmarktes zu geben.

Woran erkennt man einen Bullenmarkt?

Das erste und wichtigste Merkmal für einen Bullenmarkt ist am Verlauf weltweiter Aktienindizes wie NASDAQ, DAX oder Dow Jones abzulesen. Sie stellen sozusagen das Grundgerüst für einen solchen Markt da:

  • langanhaltender Aufwärtstrend der Indizes
  • andauernder Anstieg der Marktkapitalisierungen
  • ansteigende Zahl von Börsengängen (IPO's = initial public offering)
  • kein fallen der Kurse um mehr als 20 Prozent in kürzester Zeit

Wer sein Geld klug investiert, kann von einem Bullenmarkt ungemein profitieren. Dazu gehört allerdings ein ausgeprägtes Gespür für den richtigen Zeitpunkt, Aktien zu erwerben oder auch zu verkaufen.


Quellen

Fechter, Petra / Lux, Petra: Börsenwelten - Finanzexperten hautnah
Schwarze, Norman: Investieren in Gold - simplified
Killer, Tobias: Hallo Herr Killer
Murphy, John J.: Technische Analyse der Finanzmärkte: Grundlagen, Strategien, Methoden, Anwendungen