Investoren können ihr Kapital auf verschiedenen Märkten anlegen. Wer sein Geld mithilfe von Lebensversicherungsfonds vermehren möchte, der investiert sein Geld auf dem so genannten Zweitmarkt. Diese Fonds gelten als geschlossene Fonds.

Was ist ein Lebensversicherungsfonds?

Die Hauptaufgabe eines Lebensversicherungsfonds besteht darin, Versicherten ihre Lebensversicherungen abzukaufen. Dieses Geschäft ist in Deutschland nicht so lukrativ, wie in anderen Ländern wie beispielsweise den USA oder Großbritannien.

Lebensversicherungsfonds

Will ein Versicherungsnehmer seinen Vertrag über eine Lebensversicherung auflösen, so erhält er in Deutschland eine bestimmte Summe als Rückkaufswert. Will ein Lebensversicherungsfonds dem Versicherten den Vertrag abkaufen, müsste er mehr zahlen als nur die Summe, die der Versicherte von der Versicherung erhalten würde. Dies ist kein gutes Geschäft.

Da es solche Rückkaufs-Regelungen in anderen Ländern nur mit sehr viel schlechteren Konditionen für den Versicherten oder gar nicht gibt, ist die Investition in dort aufgelegten Fonds sehr viel lohnenswerter, als in Deutschland. Sie zahlen dem meist in Geldnot befindlichen Versicherungsnehmer für seine Police einen Bruchteil der Versicherungssumme.

Der Fonds zahlt die Beiträge weiter und erhält beim Tod des Versicherten die gesamte Versicherungssumme ausgezahlt. Dieses Vorgehen brachte den Lebensversicherungsfonds den Ruf ein, auf den Tod eines Menschen zu wetten. Je früher der ehemalige Versicherungsnehmer stirbt, umso größer ist der Gewinn der Fondsgesellschaft.

Was macht einen guten Lebensversicherungsfonds aus?

Bevor ein Investor in geschlossene Fonds investiert, sollte er sich darüber informieren, wie breit ein solcher Fonds gestreut ist, in wie viele verschiedene Versicherungsgesellschaften er also investiert hat. Je breiter das Portfolio, umso geringer das Risiko.

Auch sollte der Fondsmanager au seine Kompetenz hin überprüft werden. Insgesamt gelten Lebensversicherungsfonds als sichere Geldanlage mit guten Renditen und einem geringen Risiko.

  • Versicherungspolicen unterstehen fast immer dem so genannten Bestandsschutz. Deshalb kann die Möglichkeit eines Kapital-Totalausfalls als sehr klein bezeichnet werden.

Risiken von Lebensversicherungsfonds

Das Geschäft mit erworbenen Lebensversicherungen kann lukrativ sein, birgt aber auch einige Risiken, über die sich der Investor vor seiner Investition gut informieren sollte. Zu den Hauptrisiken zählen unter anderem:

  • Viele Prämienzahlungen aufgrund langer Lebensdauer des Versicherten
  • Liquiditätsprobleme des Fonds, da viele Policen über Kredite gekauft werden, nicht vom Anleger-Kapital
  • Einschränkungen aufgrund staatlicher Reglementierungen
  • Währungsrisiko bei Fonds, die im Ausland ansässig sind
  • Veränderungen im jeweils geltenden Steuerrecht können zu Nachteilen führen

Prinzipiell birgt jede Investition an den Börsen gewisse Risiken. Es kommt daher für Investoren vor allem darauf an, selbst über fundierte Kenntnisse zu verfügen oder sich eines kompetenten Finanzberaters zu bedienen. Mit einem guten Wissen kann die Investition in einen Lebensversicherungsfonds durchaus zu einem lukrativen Geschäft werden.


Quellen

Wernicke, Julia: Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen in der Bundesrepublik Deutschland
Werner, Thomas: Ökologische Investments: Chancen und Risiken grüner Geldanlagen
Werner, Thomas / Burghardt, Ralf: Der Graue Kapitalmarkt: Chancen und Risiken
Schirmacher, Albrecht F.: Geschlossene Fonds 2009