Es gibt unterschiedliche Anlageformen, mit denen sich Investoren sehr hohe Renditen sichern können. Meist sind es geschlossene Fonds, die eine Mezzanine Strategie verfolgen.

Was genau diese Strategie beinhaltet, wird in den folgenden Abschnitten erläutert.

Die Mezzanine Strategie - Definition

Mezzanine Strategie

Unter dieser Strategie verstehen Fachleute, dass eine Fondsgesellschaft von Investoren Kapital einsammelt und dieses so genannte Mezzanine-Kapital dann in Projekte investiert (z. B. in Neubauprojekte, Immobilienbau). Dabei liegt die Konzentration häufig auf guten Unternehmen in bonitätsschwachen Marktsegmenten. Solche Unternehmen haben oft Probleme, Projekte durch Bankkredite zu finanzieren. Geschlossene Fonds mit dieser Strategie wenden sich hauptsächlich an folgende institutionelle Investoren:

  • Versicherungen
  • Versorgungswerke
  • Pensionskassen
  • Alle Investoren, die den Anlagerichtlinien des VAG unterliegen

Das zu vergebende Kapital ist eine Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital. Investoren, die mit ihrer Geldanlage Fremdkapital beisteuern, wird normalerweise kein Stimmrecht gewährt und es wird die Nachrangigkeit ihrer Investition vertraglich festgeschrieben. Zu unterscheiden sind:

  1. Equity Mezzanine (Eigenkapital in Form von Genussscheinen, stillen Beteiligungen, Genussrechten, Options- oder Wandelanleihen)
  2. Debt Mezzanine (Fremdkapital in Form von partiarischen, nachrangigen Darlehen)

Geber von Mezzanine-Kapital sind meist Banken, Mezzanine-Fonds oder Private Equity-Gesellschaften. Auch sie bekommen ihr Geld durch Fremdkapital. Die Refinanzierung wird in Form von Verbriefungen gewährleistet.

Vorteile und Risiken der Mezzanine Strategie

Wie jede Anlageform, so hat auch die Mezzanine Strategie unbestreitbare Vorteile, ist aber auch mit Risiken für den Kapitalgeber behaftet.

Zu den Vorteilen zählen vor allem:

  • sehr hohe Renditechancen für die Kapitalgeber
  • gute Konditionen für das Zielunternehmen, da das Kapital als Eigenkapital gebucht wird

Auch die Risiken sollten vor einer solchen Investition bedacht werden. Vor allem die vereinbarte Nachrangigkeit kann bei einer Insolvenz des Zielunternehmens im schlimmsten Fall zum Totalverlust des Geldes führen, da erst die vorrangigen Kredite beglichen werden. Ein weiterer Nachteil, den geschlossene Fonds mit Mezzanine Strategie mit sich bringen, besteht im meist nicht vorhandenen Stimmrecht.

  • Wer als Investor auf sein Stimmrecht verzichtet, der begibt sich in die Hand des Fondsmanagers, der die alleinige Kontrolle und Entscheidungsgewalt darüber besitzt, welche Geschäfte der Fonds tätigt.

Folgen der letzten Finanzkrise für die Mezzanine Strategie

Die weltweite Finanzkrise ab 2008 hat dazu geführt, dass diese Form der Finanzierung fast gänzlich vom Markt verschwunden ist. Das Verlustrisiko ist so stark gestiegen, dass von Finanzexperten heute andere Instrumente zur Finanzierung von Projekten gesucht werden.


Quellen

Markert, Karsten: Mezzanine-Fonds im Aufsichtsrecht
Meyer, Jörg-Axel: Strategien von kleinen und mittleren Unternehmen
Eilenberger, Guido / Haghani, Sascha: Unternehmensfinanzierung zwischen Strategie und Rendite