Banken, Unternehmen und Wirtschaftspublikationen lieben den Ausdruck Volksaktie, weil dieser so sicher wie ein Schweizer Uhrwerk Aufmerksamkeit generiert.

Viele Menschen identifizieren sich unwillkürlich mit dem Papier, das sich hinter dem Ausdruck verbirgt.

Tatsächlich ist die Volksaktie aber die Beschreibung für ein spezifisches Konzept an der Börse.

Was ist eine Volksaktie?

Diese Papiere kann es streng genommen nur dann geben, wenn staatliche Unternehmen teilweise oder vollständig privatisiert werden.

Hierbei wird häufig darauf geachtet, dass ein Großteil der Aktien bei der Erstemission der Papiere in den Händen von Kleinanlegern landet, um zu verhindern, dass Monopolisten oder eine kleine Gruppe von Großanlegern den früheren Staatsbetrieb übernehmen und sofort die Preise in die Höhe schrauben.

Durch die Umsetzung der Idee der Volksaktien wird also bewusst und gezielt durch günstige Konditionen unter Marktpreis für Kleinanleger die Aktionärsquote angehoben.

Das Konzept geht auf den früheren Wirtschaftsminister und Bundeskanzler Ludwig Erhard zurück.

Die Liste der Beispiele, wo das Konzept Erhards zum Tragen kam, ist prominent. Hier ein Auszug:

  • VW
  • VEBA
  • Deutsche Post
  • Deutsche Telekom

Was kann man noch unter dem Begriff der Volksaktie verstehen?

Viele Privatunternehmen haben sich den Ausdruck im Laufe der Zeit 'ausgeborgt', um Investoren für ihre Papiere zu finden. Stark vereinfacht verstehen solche Anbieter alle Papiere, die sehr billig erworben werden können, als Volksaktien.

Dies ist natürlich ein Spiel mit einem beträchtlichen Risiko, schließlich sind Aktien, die sehr günstig zu kaufen sind, eigentlich schwach auf der Brust, da es offenbar keine Nachfrage gibt.

Wer in der Werbung auf Volksaktien stößt, die nicht im direktem Zusammenhang mit einem früheren Staatsunternehmen stehen, sollte um diese deshalb einen ausreichend großen Bogen machen.