Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland werden auch Bundesanleihen genannt. Sie lassen sich allgmein nach den folgenden Arten kategorisieren:

  • Internationale oder inländische Anleihen
  • Staatsanleihen oder Agenturanleihen oder Kommunalanleihen

Der Emittent einer Staatsanleihe kann irgendein Staat sein, der entweder an eigene Bürger im Inland oder an ausländischen Märkten Kreditgeber sucht. Bei einer ausländischen Anleihe wird diese in der Währung des Landes ausgegeben, in der der Kreditgeber handelt. Bei föderalistischen Staaten, wie der Bundesrepublik, können auch Kommunen Anleihen ausgeben.

Welche Rendite darf man realistisch bei Bundesanleihen erwarten?

Rendite Bundesanleihen

Bei den Schuldpapieren Deutschlands kommt es vor allem darauf an, welche Laufzeit man wählt. Denkbar sind sehr kurzfristige Papiere mit einer Laufzeit von nur zwei Wochen.

Oder langlaufende Anleihen bis zu 30 Jahren. Als Maßstab gilt die die Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Der Chart von dieser bewegt sich seit Jahren in aller Regel in einem Korridor von zwanzig Basispunkten um die Inflationsrate.

Anders ausgedrückt: Wer sein Vermögen gegen den Geldwertverlust über Bundesanleihen absichern möchte, muss sich mindestens für zehn Jahre von seinem Geld trennen.

Wer Renditen jagt, muss über die bundesrepulikanischen Schuldpapiere einen sehr viel längeren Zeitraum einplanen.

Stabile Gewinnraten, die deutlich oberhalb der Inflation liegen, gibt es nur auf Papiere mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Privatanleger, die sich nur kurz von ihrem Geld trennen möchten, treffen mit den deutschen Staatsanleihen also die falsche Entscheidung.

Wie kann man die Rendite von Bundesanleihen optimieren?

Wer risikofreudig ist, kann auf dem Sekundärmarkt für Spekulanten mit den Papieren handeln. In der Krise werden hier Verkaufserlöse deutlich über dem Ausgabewert erzielt.

Banken, die bei der ursprünglichen Versteigerung leer ausgegangen sind, jedoch einen Teil ihrer Anlagen sichern wollen, zahlen lieber mehr, um dafür zu sorgen, dass sie sich ihr Geld irgendwann von Deutschland zurückholen können.

Es besteht für Privatpersonen deshalb die Chance, zu einem tiefen Kurs am Primärmarkt (also von Deutschland direkt) einzukaufen und am Sekundärmarkt abzustoßen.

Allerdings muss hierfür klar gesagt werden: Man kann auf diese Weise eine attraktive Rendite erreichen, garantiert ist es nicht.

Die Rendite bei Bundesanleihen richtig einschätzen

Grundsätzlich gilt natürlich auch bei Bundesanleihen, dass die versprochene Rendite proportional mit dem Risiko steigt. Es ist im Haushalt von Staaten üblich, sich über Anleihen verschiedener Länge zu finanzieren. Die Konditionen sind vorab bekannt. Die alles entscheidende Frage lautet: Ist der Staat nach Ablauf der Kreditvereinbarung in der Lage zur Rückzahlung inklusive der vereinbarten Zinsen?

Besonders zuverlässige Rückzahler und wirtschaftliche stabile Staaten bieten nur geringere Zinsen. In gewisser Weise haben es solche Staaten dank ihres guten Rufes „nicht nötig“ hohe Zinsen zu bieten. Wird ein Staat durch die öffentliche Meinung und die Einschätzung von Fachleuten als eher unzuverlässig eingeordnet, steigt das Risiko. Dementsprechend muss der Staat mehr Zinsen anbieten. Er bezahlt quasi für seine schlechte Reputation. Für Anleger winken größere Gewinne. Allerdings sollte die Möglichkeit von Totalverluste nicht vergessen werden.

Vergleich der Rendite bei Staatsanleihen

Nachfolgende Tabelle zeigt, welche Renditen bei verschiedenen Staaten zu erwarten sind (Stand: April 2018; Quelle: Statista). Als Beispiel wurden hier Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit ausgewählt.

StaatRendite
Griechenland4,04%
USA2,87%
Italien1,78%
Portugal1,67%
Spanien1,25%
Irland0,95%
Belgien0,81%
Frankreich0,77%
Deutschland0,54%

Historischer Vergleich der Rendite bei Bundesanleihen

  • Die erste Herausgabe von Bundesanleihen fand im Jahr 1952 statt. Anlass war eine zunehmende Staatsverschuldung. Die Anleihe wurde mit 5% Verzinsung angeboten.

Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die mittlere Rendite von Bundesanleihen (10 Jahre Laufzeit):

19956,05%
19965,80%
19975,33%
19983,88%
19995,17%
20005,26%
20014,82%
20024,79%
20034,10%
20044,07%
20053,38%
20063,78%
20074,23%
20084,00%
20093,27%
20102,78%
20112,65%
20121,57%
20131,63%
20141,24%
20150,54%
20160,14%
20170,37%

Quellen

Statista: Rendite für Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit ausgewählter Länder weltweit im April 2018 »