Bundesschatzbriefe als Rendite Garantie?
Mache es wie die Banken! Diesen Gedanken haben derzeit viele Privatpersonen.
Die Geldhäuser leihen momentan mit Vorliebe ihre Mittel dem deutschen Staat, weil das Geld sicher ist und zumindest bei den langen Laufzeiten noch eine Gewinnspanne oberhalb der Inflationsrate verspricht.
Inhalt:
Für private Anleger stehen hierfür die Bundesschatzbriefe bereit. Die Bundesrepublik verspricht - trotz der Tatsache, dass er offiziell aus dem Geschäft mit den Schatzbriefen Ende 2012 ausgestiegen ist - für diese eine marktgerechte Rendite. Doch was soll das heißen?
Was sind Bundesschatzbriefe?

Eigentlich handelt es sich bei den Papieren um nichts mehr als festverzinsliche Wertpapiere bzw. Anleihen. Dabei sind Typ A und Typ B zu unterscheiden.
Typ A hat eine Laufzeit von sechs Jahren. Genau wie bei Typ B lässt sich diese nicht verändern. Die Besonderheit von Typ A ist, dass die Zinsen jährlich ausgeschüttet und einem Referenzkonto gutgeschrieben werden.
Typ B hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Dafür, dass man sich länger von seinem Geld trennen muss, profitiert man vom Zinseszinseffekt. Die Zinsen werden jährlich also nicht ausgeschüttet, sondern dem Wert des Schatzbriefs gutgeschrieben. Man erhält erst am Ende der Laufzeit den aufgezinsten Betrag.
Für die Sicherheit der Einlage steht der deutsche Staat direkt ein. Die Möglichkeit, dass dieser pleite gehen könnte, gilt als praktisch nicht gegeben. Die Anlagen in Bundesschatzbriefe sind aus diesem Grund faktisch ausfallsicher.
Welche Rendite bringen Bundesschatzbriefe?
Die Gewinnspannen sind zwar festverzinslich, aber werden für jeden Brief vor dem Verkauf immer wieder angepasst.
'Marktgerecht' bedeutet, dass die Deutsche Finanzagentur, welche die Briefe ausgibt, die Renditen ständig an das herrschende Marktklima anpasst. Jene steigen von Jahr zu Jahr an:
Wer 2014 (immer noch zu den Werten von 2012, da damals die Neuemissionen eingestellt wurden) einen Brief Typ A kauft, erhält beispielsweise für das erste Jahr einen Zinssatz von 0,75 Prozent effektiv und für das letzte einen von 1,69 Prozent effektiv.
Durchschnittlich würde man 1,08 Prozent erhalten, was in etwa der Inflationsrate im Sommer 2014 entspricht.
Die Rendite ist auch deshalb so tief, weil der Staat aus den Bundesschatzbriefen ausgestiegen ist und keine neuen mehr emittiert.
Die Zahl der verfügbaren Wertpapiere wird immer kleiner, was sich positiv für den Staat auswirkt, da er aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage die Zinsen nach unten drücken kann.
- Bundesschatzbriefe können vorzeitig zurückgegeben werden. Dies ist nach einem Jahr möglich. Allerdings verliert man auf diese Weise seine künftigen Zinsen. Zudem ist der Rückgabewert pro Gläubiger bei 5000 Euro pro 30 Tage gedeckelt, für die Zinsen gezahlt wurden.