Rendite von Anleihen
Als Privatperson ist es inzwischen schwer geworden, einen Ort für die Geldanlage zu finden, wo die Rendite wenigstens noch die Inflationsrate ausgleicht.
Die Zinsen für Tages- und Festgeld sind seit Jahren auf Sinkflug. Inzwischen hoffen nicht einmal mehr die größten Optimisten auf eine baldige Zinswende.
Verzweifeln muss man jedoch nicht, denn Anleihen bieten sich als Alternative an. Wer hier möglichst viel Geld gewinnen möchte, muss allerdings Bereitschaft zum Risiko zeigen.
Welche Rendite kann man bei Anleihen erreichen?
Wenn man Anleihen kauft, tritt man faktisch als Kreditgeber auf, der entweder einem Staat oder einem Unternehmen eigenes Kapital zur Verfügung stellt.
Die Höhe der Rendite hängt davon ab, wie lange man bereit ist, sich von seinem Geld zu trennen und wie viel Risiko man eingehen möchte, was das Unternehmen oder den Staat angeht, dem man Geld leihen möchte.
Entsprechend breit gefächert sind die Gewinnspannen: Wer Bundesanleihen kauft, muss sich schon für zehn Jahre von seinem Geld trennen, um wenigstens den Inflationsausgleich zu erhalten.
Wer Griechenland für 24,7 Jahre eigenes Kapital zur Verfügung stellt, bekommen hingegen jedes Jahr mehr als 19 Prozent Zinsen - falls die Hellenen zahlen können.
Bei Unternehmensanleihen sieht es ähnlich aus: Die Zinsen reichen hier je nach Zeitraum und Kreditnehmer von zwei bis zu 15 Prozent.
Interessant ist hierbei allerdings ein aktueller Bericht (Stand: Sommer 2014) der 'Telebörse': Die Ausfallquote im Mittelstand ist demnach mehr als zehn Mal so hoch wie bei großen Unternehmen.
Die Zinsen sind zwar entsprechend höher, was laut Bericht aber insbesondere Privatpersonen nicht hilft. Diese schneiden demnach 'überdurchschnittlich schlecht' beim Kauf derartiger Anleihen ab.
Wann stehen Rendite und Anleihen in einem gesunden Verhältnis zueinander?
Wer sich für Staatsanleihen interessiert, kann in der Eurozone mit Ausnahme von Griechenland und Zypern sowie in den USA bedenkenlos kaufen.
Bei den entsprechenden Papieren gab es noch nie einen Ausfall. Bundesanleihen sind dabei zwar sehr sicher, aber viel zu niedrig verzinst. Man sollte sich mit nicht weniger als 2,5 Prozent zufriedengeben.
Ein Warnsignal sind alle Zinssätze, die jenseits der Marke von fünf Prozent liegen. Ab dann wird die Refinanzierung sehr schwierig für den betreffenden Staat. Liegt die gebotene Rendite sogar über sieben Prozent, ist das Risiko für Privatpersonen endgültig zu groß.
Bei Unternehmensanleihen sollte man auf die Experten der Telebörse hören und sich auf die Papiere von Großunternehmen beschränken und nur dort zuschlagen, wo Cash Flow und Eigenkapital positiv sind. Seriöse und sichere Renditen reichen hier von etwa zwei bis zu ca. vier Prozent.