Rendite einer Lebensversicherung
Wer eine Lebensversicherung bzw. eine Kapitallebensversicherung abschließt, wünscht sich in der Regel aus zwei Gründen eine lukrative Rendite. Zum einen sollen die Hinterbliebenen natürlich so gut wie möglich von der Geldanlage profitieren, falls es zum Leistungsfall kommt.
Zum anderen wird die Police oft zumindest anteilig als Rente im Alter ausgezahlt. Je höher die Gewinnspanne ist, desto besser kann man später leben. Das Geheimnis lautet: Recherchearbeit ist unerlässlich.
Wie kann man die Rendite bei einer Lebensversicherung berechnen?

Die Gewinnspanne ist das, was die Bank bzw. der Versicherer als effektiven Zinssatz bezahlt.
Hierbei gilt, dass man sicher sein muss, dass wirklich alle Gebühren und Entgelte, welche für die Police fällig werden, abgezogen sind.
Bei einer klassischen Lebensversicherung berechnet man die Rendite am besten in entsprechenden Online-Rechnern. Dort werden verschiedene Komponenten berücksichtigt:
- Höhe des Garantiezins (darf gemäß gesetzlicher Regelung seit 2007 höchstens 0,9 % betragen)
- Laufzeit
- Laufende Verzinsung
- Anteile an den Bewertungsreserven
- Schlussgewinne (von Situation des Unternehmens am Vertragsende abhängig)
- Kostengebühren
- Abschlussprovision
Man kann die Rentabilität einer Lebensversicherung nicht einfach mit dem Garantiezins gleichsetzen. Dieser bezieht sich lediglich auf die garantierte Verzinsung des Sparanteils. Das heißt, vom eingezahlten Kapital werden die Abschlussprovision, Verwaltungskosten sowie der Beitrag zum Todesfallschutz abgezogen. Da bleibt durchschnittlich nur noch ein Effektivzins von 0,1 Prozent übrig.
Für die Gesamtbetrachtung der Rendite fallen besonders die Schlussüberschüsse ins Gewicht. Durchschnittlich beträgt die Gesamtrendite einer klassischen Lebensversicherung weniger als 4 Prozent.
Die Rendite von Lebensversicherungen im Vergleich
Verschiedene Testberichte zeigen: ein Neuabschluss lohnt sich nicht mehr. Da heutige garantierte Zinsen so tief legen und die Kosten für die Versicherung sehr hoch sind, können sehr viele Anbieter nicht mal die Sicherung der eingezahlten Beiträge garantieren. Dagegen können Altverträge durchaus lukrativ sein. Vertragsabschlüsse von 1994 bis 1999 sichern Garantiezinsen in Höhe von 4 Prozent.
- Neben den klassischen Kapitallebensversicherungen werden mittlerweile auch fondsgebundene Lebensversicherungen angeboten. Diese legen das Geld ganz oder zum Teil in Investmentfonds an.
Quellen
Fischer, Andreas: Lebensversicherung als Kapitalanlage »
Bundeszentrale für politische Bildung: Lebensversicherung »
Statista: Entwicklung des Garantiezinses deutscher Lebensversicherer für abgeschlossene Neuverträge von 1986 bis 2017 »