Eigenkapitalrendite
Die Eigenkapitalrendite (auch Eigenkapitalrentabilität genannt oder im Englischen „Return on Equity“) beschreibt die Höhe erwirtschafteter Gewinne, die aus eigenem Kapital stammen.
Sofern eine Gesellschaft in ein Projekt investiert, erhalten die einzelnen Gesellschafter eine Gewinnbeteiligung, die ihrem eingebrachten Kapital entspricht.
Eigenkapitalrendite verstehen und nutzen

Die Formen von eigenem Kapitel sind sehr vielfältig. Zu Eigenkapitel können beispielsweise zählen:
- Bargeld
- Wertpapiere
- Immobilien
Eigenkapitalrendite berechnen
Grundsätzlich gehört das eigene Kapital einem selbst. Es gibt aber die Besonderheit, dass eingebrachtes Kapital bei Investitionen fremdfinanziert wird (zum Beispiel über einen Kredit). In diesem Fall ist das Eigenkapitel mit gleichzeitig auch ein Kostenproduzent, da der Kredit getilgt werden musst.
Wenn die Erträge durch die Investition aber höher sind, als die Kosten, spricht man vom Leverage-Effekt.
Alle diese Faktoren müssen logischerweise in die Berechnung der Rendite einfließen.
Die Eigenkapitalrendite hängt letzten Endes vom Verhältnis des eingesetzten Kapital und des erwirtschafteten Ertrags ab. Die Berechnung per Formel kann, mit der einer Aktienrendite verglichen werden, da auch beim Eigenkapital ähnliche Parameter wie Kauf, Verkauf, Haltedauer, Ertrag eine Rolle spielen.
Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrendite
Als einfachste Formel gilt:
Eigenkapitalrendite = Gewinn / Eigenkapital
Im einfachsten Rechenbeispiel legt ein Anleger 10.000€ bei der Bank als Festgeld zu 2% Zinsen an. Er erhält also jährlich 200€ als Kapitalertrag. Das entspräche 200/10000=0,02, das heißt: Eben den 2% Zinsen als Eigenkapitalrendite.
- Eigenkapitalerträge sind steuerpflichtig.
Bei etwas komplexeren Geschäften müssen die weiteren Faktoren berücksichtigt werden, wie man gut am Beispiel von Immobilien veranschaulichen kann.
Eigenkapitalrendite am Beispiel von Immobilien
Bei einer Immobilie, die als Kapitalanlage dient, ist vereinfacht gesagt auf den ersten Blick die Mieteinnahme zentrale Quelle des Kapitalertrages. Eine weitere potenzielle Einnahmequelle betrifft einen Wiederverkauf mit Gewinn. Kostenpunkte sind unter anderem Finanzierungen und Betriebskosten des Anwesens.
Als Rechenbeispiel:
- Ein Anleger kauft eine Immobilie samt allen Kaufnebenkosten für 45.000€.
- Für den Kauf hat er einen Kredit über 30.000€ aufgenommen, der mit konstanten 2% p.a. getilgt wird.
- Die jährliche Mieteinnahme beträgt netto und nach Abzug aller anfallenden Betriebskosten 2000€.
- Nach 10 Jahren entschließt sich der Anleger die Wohnung wieder zu verkaufen. Er erhält aufgrund einer günstigen Marktlage einen Ertrag von von 47.000€ (nach Abzug aller anfallenden Kosten in Verbindung mit dem Verkauf).
Die Eigenkapitalrendite berechnet sich nun wie folgt:
- Eingesetztes Gesamtkapital: 45.000€
- 10 Jahre lang Ertrag aus Vermietung abzgl. Betriebskosten: 20.000€
- 10 Jahre lang Tilgungskosten des Kredits: 6000€
- Positive Gewinnspanne aus Differenz Kauf und Verkauf: 2.000€.
- Gesamtgewinn des Investments: 20.000-6.000+2.000= 16.000€
Mit dem eingesetzten Kapital von 45.000€ wurden als jährlich durchschnittlich 1600€ Ertrag erzielt. Das entspräche einer durchschnittlichen Rendite p.a. von 3,56%.
Zu diesem vereinfachten Rechenbeispiel ist natürlich noch hinzuzufügen, dass weitere Faktoren wie ungeplante Renovierungskosten, Mietausfälle durch Leerstände o.ä. hinzukommen könnten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Eigenkapitalrendite
Die Möglichkeiten hierfür sind praktisch grenzenlos. Die im internationalen Sprachgebrauch als bezeichnete Return on Equity (ROE) Gewinnspanne wird aber zumeist im Aktienhandel errechnet.
Hierbei ist nämlich folgender Punkt von sehr großem Interesse: Entwickelt sich die Rentabilität des eigenen Kapitals genauso wie die der Firma?
Wachsen die Gewinne des Unternehmens in Prozent deutlich zügiger als das Eigenkapital, so hat man falsch investiert. Entwickeln sie sich hingegen etwa gleich schnell, so ist die Geldanlage sehr gut.
Sie bleibt akzeptabel, wenn die Gewinne langsamer wachsen, weil weiterhin Rentabilität im Unternehmen gegeben ist.
Entwickeln sich die Firmenrenditen jedoch sehr viel langsamer oder gibt es sie überhaupt nicht mehr, so sollte man seine Aktien verkaufen, weil eine wirtschaftliche Schieflage vorliegt.
Da die Möglichkeiten, die entsprechende Gewinnspanne zu erwirtschaften, praktisch grenzenlos sind, lässt sich dies nicht sauber sagen.
Stattdessen gilt: Das eigene Kapital sollte eine Gewinnspanne erwirtschaften, die oberhalb der Inflationsrate liegt. Zudem sollte man nicht gezwungen sein, ein übermäßig großes Risiko einzugehen.
Realistisch darf man eine Eigenkapitalrendite zwischen zwei und drei Prozent erwarten.
Quellen
BMEL: Kennzahlen der Buchführung »