Zur Geldanlage gehört das Risiko. Geht die Rechnung auf und kann das eigene Investment wirklich für die erhoffte Gewinnspanne einer Bank oder eines Unternehmens sorgen?

Die Antwort auf eine solche Frage kann auch 'Nein' heißen.

Und in einem solchen Fall droht eine negative Rendite. Diese ist aber nicht sofort Grund zur Panik.

Was ist eine negative Rendite? – Definition

Negative Rendite

Tatsächlich hat der Ausdruck zwei Bedeutungen: Eine wissenschaftliche und eine, die dem gängigen Verständnis der Menschen folgt.

Wissenschaftlich versteht man unter einer negativen Rendite eine Form der Geldanlage, bei der man keine Zinsen bekommen kann, sondern eine Gebühr zahlen muss.

Die Europäische Zentralbank (EZB) führte im Juni 2014 eine solche Regelung beispielsweise für das Tagesgeldkonto für Banken ein. Geldhäuser, die ihre Mittel bei der Zentrale in Frankfurt parken, müssen zahlen und bekommen nichts mehr.

Ähnliche Fälle sind auch beim Ankauf von Staatsanleihen bekannt: Deutschland und Dänemark konnten entsprechende Papiere in der Hochzeit der Eurokrise lancieren und bekamen Geld von den Banken dafür, dass diese ihnen Geld leihen durften.

Den Volksmund interessieren solche Vorgänge zumeist wenig. Für ihn liegen dann negative Renditen vor, wenn die eigenen Geldanlagen keine Gewinne, sondern Verluste machen.

Die Menge des Geldes in Prozent, das man verloren hat, ist dann die negative Gewinnspanne.

Wie entsteht eine negative Rendite?

Dass es zu negativen Gewinnspannen und damit faktisch zu Verlusten bzw. zur Zahlung von Gebühren kommt, kann zwei Gründe haben:

  • Ein übermäßig starkes Bedürfnis nach Sicherheit
  • Zu hohes Risiko

Für das zu starke Bedürfnis nach Sicherheit ist die EZB das passende Beispiel: Die Banken vertrauen der wirtschaftlichen Lage nicht und wollen ihre Mittel schützen.

Die EZB ist der ideale Platz dafür, da die Notenbank notfalls das Geld sogar nachdrucken lassen könnte. Das Misstrauen, das man andernorts große Summen verlieren könnte, ist derart groß, dass man lieber für das Gefühl der Sicherheit Gebühren - also eine negative Rendite - bezahlt.

Ein zu hohes Risiko gehen viele Anleger beispielsweise auf dem Aktienmarkt an. Man ist davon überzeugt, dass die Wertpapiere ein bestimmtes Kursziel erreichen.

Oft genug geht es aber doch in die andere Richtung. Statt Gewinne macht man Verluste, weil es an der Börse keine Garantien gibt.

Man sieht allerdings auch: Eine negative Rendite wird nicht immer als schlecht empfunden. Sie wird oft als Notwendigkeit für die ersehnte Sicherheit empfunden.