Schon seit 1952 legt die Bundesrepublik Deutschland die sogenannten Bundesanleihen auf. Es handelt sich um Schuldpapiere, die ursprünglich für Jedermann gedacht waren. Inzwischen kaufen diese aber überwiegend Banken und andere Staaten an. Verantwortlich hierfür ist das Konzept der Anleihen.

Bundesanleihen - Was ist das?

Bundesanleihen

Bundesanleihen sind langfristige Anleihen, die der deutsche Staat herausgibt. Es handelt sich also um eine Form von Staatsanleihen. Die Anleihen sind Schuldverschreibungen der Bundesrepublik und stellen Verbindlichkeiten des Staates gegenüber den Kreditgebern dar. Durch das geliehene Geld begleicht der Staat häufig anderweitige anfallende Schulden.

Die erste Zeichnung einer Bundesanleihe lief vom 11.12 1952 - 17. 01.1953. Damals bewegte ein aktueller Zwang zur Deckung von bestehenden Staatsschulden den Staat zur Aufnahme eines Kredites. Die erste Bundesanleihe wurde mit 5% Verzinsung und halbjährlicher Ausschüttung konditioniert. Außerdem war die Anleihe steuerfrei und als Werbungskosten in der Einkommenssteuer absetzbar.

In Verbindung mit Bundesanleihen liest man auch von Bund, Bunds, Bonds, Anleihe, Staatsanleihe und Bundeswertpapiere.

Nicht alle diese Begriffe können synonym verwendet werden. Bundesanleihen sind zum Beispiel der Kategorie der Staatsanleihen zuzuordnen. Aber nicht jede Staatsanleihe ist eine Bundesanleihe – denn: Anleihen anderer Staaten werden logischerweise nicht als Bundesanleihen bezeichnet.

Wie funktionieren Bundesanleihen?

Es handelt sich um fest verzinsliche Wertpapiere mit sehr langen Laufzeiten. Diese liegen derzeit zwischen zehn und 30 Jahren. Im Gespräch ist aber sogar, Bundesanleihen auszugeben, die für 50 Jahre laufen. Einige Staaten wie z.B. Frankreich haben einen solchen Schritt bereits unternommen.

Die Rendite der Anleihen bestimmt sich nach Angebot und Nachfrage in einer Auktion. Diese wird von der Deutschen Finanzagentur durchgeführt.

  • Deutschland möchte sich eine Milliarde Euro über Anleihen von einer Laufzeit mit zehn Jahren aufnehmen. Je mehr Personen bieten, desto weniger Zinsen muss die Bundesrepublik zahlen. Das System schließt allerdings Privatpersonen faktisch davon aus, einige der Papiere zu erwerben.

Dafür, dass bei der Auszahlung der Schuldpapiere, die ausnahmslos in Euro geführt werden, das nötige Geld auch vorhanden ist, garantiert die Bundesbank. Diese zahlt die Papiere aus und bekommt das Geld dann vom Staat überwiesen.

Wie allgemein in der Finanzwelt gültig, orientiert sich die Rendite an dem Risiko des Geschäfts. Je sicherer und zuverlässiger die Bundesrepublik als Rückzahler angesehen wird, desto niedriger sind die erwartbaren Zinsen. Die Tendenz der letzten Jahre ging deutlich zu verminderten Zinsen.

Wo und wie kann man Bundesanleihen kaufen?

Grundsätzlich gibt es zwei Varianten des Erwerbs:

  • Am Primärmarkt
  • Am Sekundärmarkt

Termine für Neuemissionen stehen mehrere Monate im Voraus fest. Bunds können an den üblichen Geschäftstagen der Börsen gekauft beziehungsweise verkauft werden. Die Abwicklung erfolgt über Kreditinstitute (Banken, Sparkassen), die wie üblich als Makler oder Broker fungieren. Dort werden die Wertpapiere in Depots aufbewahrt. Die Dienste der Institute sind in der Regel kostenpflichtig. Mindest- oder Höchstbeträge sind nicht vorhanden.

Am Sekundärmarkt lassen sich ebenfalls Bunds erwerben. Die zehnjährige Bundesanleihe macht hat hier einen großen Marktanteil.

Worauf sollten Privatpersonen bei Bundesanleihen achten?

Privatpersonen können die Anleihen häufig auf dem Sekundärmarkt erwerben. Der Preis, der für diese Papiere fällig wird, hängt von der Umlaufrendite ab.

Diese bestimmt die Bundesbank mittels einer fiktiven Bundesanleihe, die über den Durchschnitt aller Laufzeiten der im Umlauf befindlichen Wertpapiere gebildet wird.

  • Seit einigen Jahren gibt es Anleihen, die an die Inflationsrate gekoppelt sind. Diese sind besonders empfehlenswert für private Anleger.

Von gestrippten Papieren (getrennt von den Zinsen, dafür günstiger sollte man als Privatperson die Finger lassen. Bei der Deutschen Finanzagentur kann man die Anleihen kostenlos deponieren.


Quellen

Engst, Judith / Kipp, Janne: Erfolgreiche Geldanlage für Dummies »