Nur wenige Geldanlagen haben einen solch klingenden Namen wie die Finanzierungsschätze.

Dies hat seinen Grund: Schon über die Bezeichnung sollten diese deutschen Staatsanleihen Investoren anziehen. Doch ihre Ära ist vorbei und kommt wohl so schnell auch nicht wieder.

Was sind Finanzierungsschätze?

Finanzierungsschätze

Bei diesen Anleihen handelte es sich um besondere Bundeswertpapiere, die der Finanzierung des deutschen Staatsdefizits dienten.

Sie hatten deshalb auch nur eine kurze Laufzeit von einem oder zwei Jahren und waren im Vergleich mit anderen Bundesanleihen hoch verzinst. Zum Jahr 2013 stellte die Bundesrepublik die Ausgabe der Papiere ein.

Warum gibt es keine Finanzierungsschätze mehr?

Die offizielle Begründung dafür, warum man das Angebot vom Markt genommen hatte, dürfte zutreffen:

Die Papiere werden für Deutschland zu teuer. Selbst sehr viel länger laufende Bundesanleihen befinden sich auf einem ähnlichen Zinsniveau.

Hinzu kommt, dass die Bundesrepublik seit 2014 kein Defizit mehr hat, das finanziert werden müsste. Für dieses Jahr legte Deutschland ein faktisch ausgeglichenen Haushalt vor, bei dem nur noch unerwartete

Sonderbelastung mittels Krediten finanziert wurden. Ab 2015 ist der Haushalt endgültig ausgeglichen. Der Staat hat aus diesem Grund einen sehr viel geringeren Kreditbedarf als in der Vergangenheit und beschränkt sich so auf die Anleihen, für die er so wenig Zinsen wie möglich zahlen muss.

Ein Comeback der Finanzierungsschätze erscheint deshalb mehr als unwahrscheinlich, zumal die Schuldenbremse im Grundgesetz auch für alle Zukunft eine Verschuldung in einem solchen Ausmaße, dass diese Papiere notwendig werden könnten, verbietet.


Quellen