Wer den Begriff öffentliche Anleihen hört, denkt automatisch an Staatsanleihen aller Art.

In vielen Ländern ist dies auch zutreffend, handelt sich hier doch um Synonyme.

In Deutschland jedoch nicht. Hier beschreibt der Ausdruck eine spezielle Form von Schuldpapieren der Bundesrepublik.

Was zeichnet öffentliche Anleihen in Deutschland aus?

Öffentliche Anleihen

Die Anleihen sind in der Bundesrepublik Schuldverschreibungen mit mittelfristiger Laufzeit - also fünf Jahre. Ihre Stückelung liegt bei 0,01 Euro. Sie werden zudem in Daueremission von der Deutschen Finanzagentur ausgegeben.

Dies bedeutet, sie können jederzeit erworben werden. Wer kaufen möchte, muss zudem mindestens 110 Euro investieren. Die Ausgabe erfolgt über das Tender-Verfahren.

Was ist das Tender-Verfahren?

Das Tender-Verfahren beschreibt eine spezielle Form der Auktion, die genutzt wird, um Wertpapiere zum ersten Mal in den Markt einzuführen. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, allerdings ist ein Mindestpreis zu beachten.

Für öffentliche Anleihen bedeutet dies, dass sie niemand erwerben kann, sollte keine Person bereit sein, wenigstens 110 Euro zu investieren. Da die Papiere in Daueremission ausgegeben werden, erhält allerdings jeder Anleger den Zuschlag, der bereit ist, mindestens diesen Betrag für öffentliche Anleihen auszugeben.

Die Frage, wer Höchstbietender ist, spielt in der Praxis also keine Rolle. Verzinst wird nach dem Betrag, den eine Person im Rahmen einer Auktion investiert hat.

Wer beispielsweise 110 Euro ausgegeben hat, erhält seine sich durch Angebot und Nachfrage ergebende Rendite für diesen Betrag. Wer 1000 Euro investierte, erhält diesen Betrag veredelt.


Quellen