Euro Anleihen: Kein Risiko?
Euro Anleihen oder auch Euro Bonds werden von vielen Finanzberatern empfohlen.
Da es kein Währungsrisiko (bzw. kein Wechselkursrisiko) gebe, seien diese sehr sicher, heißt es häufig.
Oft liest man sogar den Begriff 'null Risiko Anleihen', doch hier greift ein Missverständnis.
Was sind Euro Anleihen?

Als Euro Anleihen werden alle Staatsanleihen bezeichnet, die in Euro ausgegeben werden. Der Begriff umfasst also alle Länder der Währungsgemeinschaft - von Deutschland bis zu Griechenland.
Für Bürger der betreffenden Staaten ergibt sich durch den Ankauf dieser Papiere ein gewisser Reiz.
Als Beispiel: Kauft man italienische Anleihen, die mit vier bis fünf Prozent verzinst werden, muss man nicht fürchten, dass der Wechselkurs einen Teil der Rendite auffrisst. Schließlich wird die Anleihe wieder in Euro und damit in der eigenen Währung getilgt.
Wer haftet für die Euro Anleihen?
Die oben geschilderten Umstände sorgen gerade bei nicht gut informierten Anlegern jedoch für das Missverständnis, dass alle europäischen Staaten gemeinsam für die Anleihen haften würden.
Dies ist zumindest nicht direkt der Fall. Jeder Staat haftet erst einmal nur für seine eigenen Staatsanleihen.
Allerdings findet seit 2010 über die sogenannten Euro-Rettungsschirme durchaus eine gemeinsame Haftung statt. Diese ist jedoch begrenzt und greift nicht automatisch, sondern muss immer wieder einzeln beschlossen werden.
'Null Risiko' ist deshalb eine falsche Aussage, wie das Beispiel Griechenland zeigt, wo es tatsächlich schon zu einem Schuldenschnitt gekommen ist. Das Risiko eines Zahlungsausfalls ist aber sehr gering - insbesondere bei den Papieren der großen Staaten.